UNTERM STRICH: Die Liebe, ein Mausklick
Facebook will das Schlussmachen neu regeln – ganz leidenschaftslos / Von Dominik Bloedner.
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Was gab und gibt es im wirklichen Leben nicht für Dramen?! Die Plattensammlung des Verflossenen aus der Wohnung auf die Straße werfen, die Fotoalben aus glücklicheren Tagen verbrennen, dem Neuen der Ex nach dem dritten Bier in der Kneipe mal so richtig... Oder sich allein im stillen Kämmerlein traurig in den Schlaf weinen – in der Hoffnung, zu vergessen. Und natürlich konnte und kann man die einst gemeinsam frequentierten Orte meiden. Nun, das mit dem "Auf Nimmerwiedersehen" ist in der digitalen Welt leider nicht mehr ganz so einfach.
Was auch das Online-Netzwerk Facebook erkannt hat. In Kalifornien, so hört man, wird daran getüftelt, wie frisch getrennten Nutzern das Beziehungsende erleichtert werden kann. Auf Smartphones in den USA wird derzeit eine Funktion getestet, die Fotos und Beiträge des Ex-Partners automatisch aus dem Nachrichtenstrom herausfiltert. Die gebrochenen Herzen können also wählen, ob sie künftig Fotos sehen wollen, die den Ex-Partners auf einem anderen Schoß zeigen. Oder ob sie wissen wollen, was dieser so alles treibt – und mit wem. Zudem sollen sie entscheiden können, ob der Ex-Partner weiterhin ihre eigenen Fotos oder Einträge sehen kann. Ob zu den Angaben zum Beziehungsstatus, die bislang von "Single" über "in einer Partnerschaft" und "getrennt" bis zu "es ist kompliziert" reicht, auch ein "hat eh keinen Sinn" und ein "nie wieder" hinzukommt, wurde indes nicht bekannt.
"Wir hoffen, dass diese Einstellungen den Leuten helfen, Beziehungen auf Facebook einfacher, komfortabler und kontrollierter zu beenden", sagt Facebook. Klingt schrecklich leidenschaftslos, oder? Dann doch lieber richtige Rosenkriege.