UNTERM STRICH: Deutschlands größter Schwarzbau
Wie in Ostfriesland eine illegale Straße gebaut wurde / Von Bernhard Honnigfort.
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Ach ja, die Straße. Fast vergessen. Sie umgeht Bensersiel, 231 Einwohner, ein Meter über dem Meeresspiegel, hübsch, Nordseeheilbad, Fähre nach Langeoog. Sie musste gesperrt werden. Das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig hatte nach jahrelangem Streit entschieden: Die Straße ist illegal gebaut worden, sie berührt ein Vogelschutzgebiet, außerdem durchquert sie fremdes Eigentum. Als Lokalpolitiker vor Jahren den Bebauungsplan abnickten, war ihnen das zwar alles bekannt, Naturschützer hatten mehrfach gemahnt. Aber nun ja. Der Grundbesitzer war unrechtmäßig enteignet worden. Er hatte dann dagegen geklagt und geklagt und am Ende Recht bekommen. Nun versperren rot-weiße Plastikhütchen die Umgehung und in Bensersiel staut es sich am Wochenende. Die Leute sind sauer, aber dafür hat der kleine Küstenort jetzt Deutschlands größten Schwarzbau.
Und noch etwas fällt auf: In und um Bensersiel hat der Ostfriesenwitz offensichtlich überlebt, wenn auch nur in seiner furztrockensten Ausprägung. Als nämlich der Landrat kürzlich gefragt wurde, wie das Straßendesaster passieren konnte, sagte er lächelnd: "Dort, wo Menschen arbeiten, werden auch Fehler gemacht." Kaum hatte er das gesagt, fiel der Strom aus. Aber der Landrat wusste sich zu helfen. Er ging zum Strand und holte ein paar Kilo Watt.
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