UNTERM STRICH: Der Pudel, der Mann und die Mütze
Warum man sich nicht den Kopf zerbrechen sollte, was einer da trägt / Von Dominik Bloedner.
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Wir erheben Einspruch: Zur Ehrenrettung der Bommel- oder Pudelmütze sei nämlich angemerkt, dass diese ursprünglich kein Kinderkram war, sondern etwas für muskulöse und tätowierte harte Kerle. "Bommelmützen kommen laut einiger Überlieferungen von der französischen Marine zu Zeiten Napoleons. Die kleinen Pompons an der Mütze schützten den Kopf der Matrosen vor dem tiefen Deck an Bord", weiß auch das Magazin.
Und zur Ehrenrettung des Pudels, nach dem die Mütze wegen dessen krauser Haare auch so genannt wird, sei gesagt, dass selbst ein großer Schriftsteller wie Thomas Mann immer einen dieser kleinen Hunde hatte. Weiterhin ist der Pudel, dieser kleine Kläffer, eigentlich ein ziemlich harter Hund. Zumindest ist er’s mal gewesen, ein Jagdhund sogar, der die mit dem Schießgewehr erlegte Beute brachte. Kam er begossen an, so lag das daran, dass diese Beute eben ins Wasser gefallen war. Mann ziehe also seinen Hut, pardon, seine Mütze vor dem Tier.
Zurück zum Menschen und zur Kopfbedeckung. Bei den Frauen, so hört man, habe die Bommelmütze in den vergangenen Jahre einen Boom erlebt, der nun aber abebbe, es sei die Zeit der Baskenmütze gekommen. Und die Herren der Schöpfung? Die tragen selbst im mittelalten Alter mitunter ihre Baseball-Caps, als wollten sie nie erwachsen werden. Oder sie schmücken sich mit sogenannten Docker- oder Schiebermützen, den Bommel trauen sich nur die wenigsten. Mehr Pudel wagen, möchte man ihnen zurufen.
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