UNTERM STRICH: Aberglaube macht vorsichtig
Heute ist Freitag, der 13. Na und? / Von Niklas Arnegger.
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Doch nicht alle Menschen ist es gegeben, diesen besonderen Tag derart entspannt zu genießen. In der Halle, in der die menschlichen Phobien gestapelt sind, lagern unter anderem die Triskaidekaphobie und die Paraskavedekatriaphobie. Wer unter jener leidet, fürchtet die Zahl 13 generell, während sich die Anhänger dieser bloß in die (toten?) Hosen machen, wenn es um einen Freitag, den 13. geht. Ernst wird’s für diese Menschen mindestens einmal pro Jahr, aber höchstens dreimal. Allerdings fällt – Schauder! – der Monatsdreizehnte am häufigsten auf einen Freitag – und zwar angstmachende 688 Mal in 400 Jahren.
Als Beweis, dass dieser Tag Unglück bringt, dient die Tatsache, dass die Musiker Arnold Schönberg und Benny Goodman an einem Freitag, den 13., starben. Kann sowas Zufall sein? Auch der Schwarze Freitag wird bemüht, der Tag des Börsencrashs von 1929. Doch ereignete sich der halt schon am Donnerstag davor. Anderswo bringt dieser Freitag sogar Glück, wie vor nicht mal 100 Jahren noch in Norddeutschland. Als Unglückstag geht Freitag, der 13., erst seit Beginn des 19. Jahrhunderts durch. Glückstag? Das könnte heute noch zutreffen, denn nachweislich gibt es an diesen Freitagen weniger Unfälle als sonst: Aberglaube macht vorsichtig. Im Sinn der Volksgesundheit läge es also nahe, jeden Tag zum Freitag, den 13., zu erklären.
Wie auch immer. Reinhard Mey hat ihn besungen, auch Christian Anders. Und Tanzwut gibt den Skeptikern recht: "Nimm dich in Acht vorm bösen Blick, die 13 bringt das Missgeschick." Also, Leute, macht heute mal ausnahmsweise kein dummes Zeug und geht früh ins Bett!
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