Unmut über Auszahlpreise bei Winzern
Kein einfaches erstes Jahr liegt hinter den Winzern nach der Fusion der WG Herbolzheim mit den Bleichtäler Winzern. Nicht nur das regenreiche Wetter ist dafür verantwortlich.
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Als Grund für die verspätete Jahreshauptversammlung nannte der erste Vorsitzende Pius Vetter Schwierigkeiten bei der Zusammenführung von Konten. Nachtfröste waren ursächlich für Mengenverluste beim Vegetationsstart, die bis zu 90 Prozent betrugen. Verspätete Austriebe führten zu ungleichem Reifegrad in der Ernte. Im Frühjahr führte Pius Vetter die beträchtlichen Niederschläge auf vermehrten Pilzbefall zurück. Im Herbst wirkten sie sich positiv zugunsten einer guten Nährstoffversorgung aus. Der Alkoholgehalt der 24er-Weine liegt etwas unter dem Vorjahr. Durch die kühlen Nächste innerhalb der Erntezeit entstanden fruchtige Weine. Die Ertragsfläche betrug knapp 64 Hektar, die Ernte 507.000 Kilogramm. Die leicht rückläufigen Rebflächen ließen die Traubenernte um 37 Prozent schmelzen im Vergleich zu 2023. Zum Vergleich in Baden wurden 14 Prozent weniger Ertrag errechnet.
Die Gesamtkosten der Fusion bezifferte Geschäftsführer Harald Vetter mit gut 20.000 Euro. Die Erfassungskosten betrugen im zweiten Halbjahr 2023 2,5 Cent pro Kilogramm. Für die weiteren sechs Monate wies die Hochrechnung einen deutlichen Anstieg auf knapp vier Cent pro Kilogramm auf. Harald Vetter führte die Steigerung auf die geringere Erntemenge bei gleichbleibenden Kosten zurück.
Der Aufsichtsrat war stets in die Geschäftstätigkeiten von Vorstand und Geschäftsführung involviert, sagte Aufsichtsratsvorsitzender Martin Wehrle. Die Fusionierung stellte für alle Mitglieder eine Mammutaufgabe dar. Sie war dringend notwendig und zukunftsweisend. Der Jahresabschluss wurde einstimmig genehmigt. 56,80 Euro des Reingewinns fließen in die gesetzliche, 100 Euro in andere Rücklagen.
Den Dank für die Verrichtung der immensen Arbeit richtete Patrik Vetter an die WG-Bleichtal-Gremien und stellte Einstimmigkeit für Vorstand und Aufsichtsrat fest. Nachdem das Vorstandsmitglied des Badischen Winzerkellers Andre Weltz den Geschäftsverlauf des Unternehmens skizzierte, machte sich bei der abschließenden Diskussion Unmut unter den Winzern wegen des abgeschlossenen Haustarifvertrages und dem Mostgewichtkorridor breit. Die Tariferhöhung wurde abgeschlossen, obwohl die Auszahlpreise bei weitem nicht auskömmlich sind. Verfehlt ein Winzer nur um ein Oechslegrad die Vorgaben, erfolgt eine Abstufung. Keine Berücksichtigung fand die Tatsache, dass diverse Sorten auch verschiedene Reifeprozesse entwickeln, die sich auf den Oechslegrad auswirken.
Nicht nur die WG Bleichtal, auch andere Genossenschaften müssen ein weiteres Problem klären. Es finden sich keine Fahrer mehr, die den Traubentransport nach Breisach durchführen. Lange Wartezeiten und der Umgang an der Annahmestation hätten die Situation heraufbeschworen. Wenn überhaupt Bereitschaft vorhanden ist, dann höchstens für ein Jahr. Über den Auszahlungspreis konnte der Vorstand noch keine Aussage treffen. Es wird durchkalkuliert und mit dem Aufsichtsrat abgesprochen, sicherte Pius Vetter zu.
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