Umfrage zeigt: Jugendliche zieht es in die Stadt
Was gibt es auf dem Land nicht, was Freiburg als nächste größere Stadt bietet? Ganz schön viel, finden Jugendliche aus Staufen, Münstertal und Bad Krozingen. Eine Umfrage.
Elisabeth Lorenz
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Eine Schule gebe es zwar auch in Staufen, dennoch sagt Julia Palikowski aus Grunern, die Auswahl sei in Freiburg besser gewesen. Von Staufen wechselte sie die Schule nach Freiburg, wobei das sicher nicht am öffentlichen Verkehrsangebot lag. Während sich einige der Jugendlichen tagsüber mit dem verfügbaren Fahrangebot mobil fühlen, zeigt sich auf der anderen Seite Unzufriedenheit: Besonders Jugendliche, die täglich nach Freiburg fahren oder das Angebot spät nachts nutzen möchten, sehen sich oft vor einigen Problemen.
"Man kann sich auf die öffentlichen Verkehrsmittel einfach nicht verlassen", sagt Palikowski und weist auf die zahlreichen Verspätungen der Bahn hin, die sie oft den Anschlusszug nach Staufen verpassen lassen. Auch nachts fahre der letzte Bus um 0.40 Uhr nach Staufen, das sei für einen ordentlichen Abend viel zu früh, meint Simon Lorenz. Oft müsse er sich dann eine Übernachtungsmöglichkeit suchen oder auf anderen Umwegen zurück nach Hause fahren. So habe er einmal auch ein Taxi genommen, das viel Geld gekostet habe. "Aber auch in andere Richtungen gibt es kaum Angebote. Es ist genauso schwierig, zu nahegelegenen Orten wie Heitersheim oder Ballrechten-Dottingen zu kommen, weil einfach keine Busse fahren", sagt Palikowski. Mit den öffentlichen Verkehrsmitteln fühle sie sich daher nicht wirklich mobil.
Obwohl besonders aus diesem Grund die meisten Jugendlichen kein Interesse haben, in ihrem Ort für eine lange Zeit zu bleiben, sagt Anselm Klein aus Münstertal, dass er es doch gut finde, besonders wegen der schönen Umgebung und wegen der Nähe seines Freundeskreises, der sich in Staufen befinde.
Ein Wunsch an die eigene Ortschaft geht bei allen Jugendlichen deutlich hervor: Neben der Möglichkeit eines "Hangout-Spots", der älteren Jugendlichen von 16 bis 20 Jahren auch zur kalten Jahreszeit zur Verfügung stehe, ist die Anfrage nach Sportplätzen groß. "Ein öffentlicher Sportplatz, der auch zugänglich ist, ohne Vereinsmitglied zu sein, wäre toll", sagt Schlenkhof. Ein Basketballplatz würde laut Klein der Ortschaft zugute kommen, doch auch die Renovierung des "Mini-Fußballplatzes" in Münstertal würde das Dorfleben für Jugendliche attraktiver gestalten, so sei der Kunstrasen nach Angaben Kleins bereits stark beschädigt. Außerdem gilt es, das Bus- und Bahnnetz zu verbessern, "damit man auch gerne im Dorf lebt und nicht immer den Wunsch haben muss, in eine Stadt ziehen zu wollen", sagt Palikowski abschließend. Somit ist klar, dass auch Jugendliche daran interessiert sind, das Leben außerhalb der Städte attraktiver und wohnbarer zu gestalten, um problemlos Strecken mit der Bahn zu fahren und auch ihre Freizeit mehr in den eigenen Ortschaften zu verbringen.