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Landespolitik

Umfrage: Grüne verlieren weiter an Zustimmung, CDU legt zu

  • dpa

  • Do, 10. Oktober 2024, 12:12 Uhr
    Baden-Württemberg

     

So schlecht wie lange nicht mehr schneidet die Partei von Ministerpräsident Winfried Kretschmann in einer neuen Umfrage ab. Auch die FDP muss Federn lassen. Die CDU gewinnt dagegen an Zustimmung.

Für die Grünen verschlechter...f 18 Prozent der Stimmen. (Symbolbild)  | Foto: Marijan Murat/dpa
Für die Grünen verschlechtert sich die politische Wetterlage im Südwesten immer weiter - einer Umfrage zufolge kämen sie derzeit nur noch auf 18 Prozent der Stimmen. (Symbolbild) Foto: Marijan Murat/dpa

Quelle: Deutsche Presse-Agentur (dpa).
Die BZ-Redaktion hat diese Meldung nicht redaktionell bearbeitet.

Stuttgart (dpa/lsw) - Die Grünen verlieren in Baden-Württemberg einer neuen Umfrage zufolge deutlich an Zustimmung. Wenn am kommenden Sonntag Landtagswahl wäre, käme die Partei von Ministerpräsident Winfried Kretschmann nur noch auf 18 Prozent der Stimmen. Das geht aus einer am Donnerstag veröffentlichten repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Infratest dimap im Auftrag des Südwestrundfunks (SWR) und der "Stuttgarter Zeitung" hervor.

Im Vergleich zur letzten Umfrage Mitte Mai ist das ein Minus von vier Prozentpunkten - und der Umfrage zufolge der schwächste Wert für die Grünen seit 2010. 

Zulegen kann der Umfrage zufolge dagegen die CDU. Der Koalitionspartner der Grünen würde demnach bei einer Landtagswahl am kommenden Sonntag nochmals zwei Prozentpunkte zulegen und mit 34 Prozent deutlich gewinnen. So gut schnitten die Christdemokraten in der Umfrage des Meinungsforschungsinstituts zuletzt 2016 ab.

FDP müsste um Einzug in den Landtag bangen

Federn in der Gunst der Wählerinnen und Wähler muss dagegen die FDP lassen. Die Partei verliert im Vergleich zur Umfrage im Mai zwei Prozentpunkte und landet bei fünf Prozent. Die Liberalen müssten also um den Einzug ins Parlament bangen. 

Gleichauf mit der FDP liegt der Umfrage zufolge das neue Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW), das mit fünf Prozent knapp in den Stuttgarter Landtag einziehen würde. Die SPD würde um zwei Prozentpunkte auf 13 Prozent zulegen, die AfD käme auf 16 Prozent, ebenfalls ein Plus von zwei Prozentpunkten.

Zum Vergleich: Bei der Landtagswahl im März 2021 hatten die Grünen 32,6 Prozent erreicht, die CDU kam auf 24,1 Prozent, die SPD auf 11, die FDP auf 10,5 und die AfD auf 9,7 Prozent.

Grüne werden von vielen als Verbotspartei gesehen

Eine mögliche Erklärung für die Verluste der Grünen ist ihr schlechtes Image bei vielen Wählerinnen und Wählern. Sie nehmen die Partei der Umfrage zufolge als Verbotspartei wahr. Knapp zwei Drittel der Befragten (64 Prozent) gaben an, die Grünen machten zu viele Vorschriften, wie man zu leben habe. 2021 empfanden das nur gut die Hälfte der Befragten so. 

Für viele Menschen im Land ist zudem weiterhin das Thema Zuwanderung wichtig. Mehr als die Hälfte der Befragten (55 Prozent) macht sich der Umfrage zufolge Sorgen über die Zahl der eingewanderten Flüchtlinge. Knapp drei Viertel monieren, dass die etablierten Parteien die Sorgen der Bürgerinnen und Bürger bei diesem Thema nicht ernst genug nähmen. 

Umfrage: Özdemir deutlich bekannter als Hagel

Die nächste Landtagswahl im Südwesten findet im Frühjahr 2026 statt, Ministerpräsident Winfried Kretschmann wird dann nicht mehr antreten. Bei den Grünen gilt Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir als Favorit für die Spitzenkandidatur, bei der CDU rechnen Beobachter damit, dass Partei- und Fraktionschef Manuel Hagel antritt. Bei der Bekanntheit hätte in diesem Duell der Grüne ganz klar die Nase vorne. Der Umfrage zufolge ist Özdemir fast neun von zehn Menschen im Südwesten (89 Prozent) ein Begriff. CDU-Chef Hagel kennen dagegen zwei Drittel der Menschen im Land nicht oder können ihn nicht beurteilen.

Für die repräsentative Umfrage wurden 1.166 Wahlberechtigte in Baden-Württemberg zwischen dem 1. und 8. Oktober befragt. Die Fehlertoleranz liegt zwischen zwei und drei Prozentpunkten.

Wahlumfragen sind generell immer mit Unsicherheiten behaftet. Unter anderem erschweren nachlassende Parteibindungen und immer kurzfristigere Wahlentscheidungen den Meinungsforschungsinstituten die Gewichtung der erhobenen Daten.

© dpa‍-infocom, dpa:241010‍-930‍-256716/2

Ressort: Baden-Württemberg

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