Der US-Präsident und die Insel

Trump: Grönland wird sich USA freiwillig anschließen

Donald Trump will Grönland für die USA - auch nach dem Widerspruch aus der grönländischen und dänischen Politik bleibt der Präsident dabei. Es gehe schließlich um ein höheres Ziel.  

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US-Präsident Trump geht weiter davon aus, dass die USA die Kontrolle über Grönland erhalten. Foto: Mark Schiefelbein/AP/dpa

Quelle: Deutsche Presse-Agentur (dpa).
Die BZ-Redaktion hat diese Meldung nicht redaktionell bearbeitet.

Washington (dpa) - US-Präsident Donald Trump erwartet, dass sich Grönland aus freien Stücken den USA anschließen wird. Die zu Dänemark gehörende Insel werde sich mit den Vereinigten Staaten arrangieren, sagte er an Bord der Regierungsmaschine Air Force One mitreisenden Journalisten zufolge. "Ich glaube, wir werden Grönland bekommen, weil es wirklich mit der Freiheit der Welt zu tun hat."

Die Bewohner Grönlands wollten zu den USA gehören, sagte Trump - und widersprach damit dem grönländischen Regierungschef Múte B. Egede. Dieser hatte erst vor wenigen Tagen erklärt, die weitgehend unabhängige Eisinsel zwischen dem Nordatlantik und dem Polarmeer mit ihren gut 57.000 Bewohnern sei zwar zu einer Vertiefung der Zusammenarbeit bereit. "Aber Grönland möchte nicht Teil der USA sein", sagte Egede. 

Die riesige Insel, sechsmal so groß wie Deutschland, hat eine enorme Bedeutung für das Weltklima, die militärische Kontrolle der Arktis und ist reich an Rohstoffen. Zudem verlaufen in der Region wichtige Schifffahrtsrouten.

Allerdings ist auch die Beziehung Grönlands zu Dänemark kompliziert. Die Insel ist auf die finanzielle Unterstützung aus Kopenhagen angewiesen, dennoch fühlen sich viele Grönländer von ihrer einstigen Kolonialmacht noch immer unzureichend wertgeschätzt. "Wir wollen keine Dänen sein. Wir wollen auch keine Amerikaner sein. Wir wollen Grönländer sein", sagte Egede.

 

Trump will "Schutz der freien Welt"

Dänemarks Ministerpräsidentin Mette Frederiksen hatte Mitte Januar 45 Minuten lang mit Trump telefoniert und nach Angaben ihres Büros auf die Ablehnung aus Grönland verwiesen, dass die Insel nicht zum Verkauf stünde. Die "Financial Times" berichtete mit Verweis auf anonyme Quellen, Trump sei in dem Gespräch "aggressiv und konfrontativ" gewesen. 

An Bord seines Regierungsfliegers sagte der US-Präsident, er wisse nicht wirklich, welchen Anspruch Dänemark auf die Insel habe. Aber es wäre ein "sehr unfreundlicher" Akt, sollte Dänemark eine Einigung zwischen Grönland und den USA nicht erlauben. Es gehe um den "Schutz der freien Welt", sagte Trump, der den Kauf der Insel bereits während seiner ersten Amtszeit angestrebt hatte. Die USA unterhalten auf Grönland seit den 1940er-Jahren einen Luftwaffenstützpunkt.

EU-Soldaten auf Grönland?

Der Vorsitzende des Militärausschusses der Europäischen Union, Robert Brieger, sprach sich derweil für eine Stationierung von EU-Soldaten auf Grönland aus. "Dort gibt es reichhaltige Rohstoffvorkommen, zudem führen wichtige Verkehrswege für den internationalen Handel vorbei", sagte der österreichische General der "Welt am Sonntag". 

Die Stationierung von EU-Soldaten wäre ein "starkes Signal und könnte zur Stabilität in der Region beitragen". Mit zunehmender Eisschmelze infolge des Klimawandels würde auch "ein gewisses Spannungspotenzial gegenüber Russland und möglicherweise China" entstehen. Aus seiner Sicht "wäre es durchaus sinnvoll, in Grönland nicht nur wie bisher US-Streitkräfte zu stationieren, sondern auch eine Stationierung von EU-Soldaten in Erwägung zu ziehen", sagte Brieger. 

Der Militärausschuss der EU ist das höchste militärische Gremium im Rahmen des EU-Rates. Er dient der militärischen Konsultation und Kooperation zwischen den Mitgliedstaaten. Die Stationierung von EU-Soldaten auf Grönland sei letztlich "eine politische Entscheidung, wobei viele Interessen berücksichtigt werden müssen", sagte Brieger.

© dpa‍-infocom, dpa:250126‍-930‍-355605/2

Schlagworte: Donald Trump, Robert Brieger, Múte B. Egede

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