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Tommies Kabelsalat

Zum Auf- und Abbau der "Wetten, dass?"-Sendung sind etliche technische Mitarbeiter nötig.  

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Zufrieden knipst Frau Stachhel das Licht aus. Ganz pünktlich sind sie am Dienstagnachmittag mit dem Abbau der "Wetten, dass?"-Sendung fertig geworden. Frau Stachhel ist Aufnahmeleiterin und nach ihrem Zeitplan wird aufgebaut und abgeräumt. "In Freiburg haben wir viel Platz, da können viele der 200 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen gleichzeitig arbeiten und wir brauchen nur eine Nachtschicht für den Abbau", sagt sie.

Sobald alle Gäste und Zuschauer nach Ende der Sendung gegangen sind, werden ungefähr 500 Scheinwerfer von der Decke abgehängt, die zusammen immerhin 13 Tonnen wiegen, also so schwer sind wie zwei ausgewachsene Elefanten oder 13 000 Liter Milch. Das dauert die ganze Nacht hindurch. Nach einer kurzen Pause werden dann andere hoch empfindliche Geräte aus der Halle getragen: Kameras, Videogeräte, Bildschirme und Mikrofone. Damit haben während der Sendung sechs Kameraleute mit Gehilfen, acht Bild- und sieben Tontechniker und 22 Lichttechniker gleichzeitig gearbeitet.

Die 23 Kilometer Kabel, die dafür verlegt worden waren, müssen wieder aufgerollt werden. Sieben Maskenbildnerinnen räumen Schminktöpfe und Haarspray weg, sechs Personen packen Kostüme und die Garderobe zusammen. Sie überlegen, was noch mal gebraucht werden kann und was wegkommt. Darüber berät Frau Stachhel auch mit den 19 Bühnenarbeitern. Sie ist froh, dass viele schon oft beim Abbau mitgemacht haben und wissen, in welchen der 20 großen Container die Treppe verstaut wird, auf der die Gäste die Showbühne betreten. Auch das Sofa, die Stellwände und der fast ein halbes Fußballfeld große Bühnenboden werden bis zum nächsten Auftritt von Thomas Gottschalk verwahrt.

Anders verhält es sich mit den wechselnden Kulissen der Bühne. Manchmal fragt eine Schule an, ob sie ein bestimmtes Bühnenbild für ein Schulfest haben kann. "Das gibt es dann umsonst", erzählt Frau Stachhel, "aber die Leute wundern sich oft, wenn die gewünschte Figur 4,80 Meter hoch ist." Im Fernsehen sieht das viel kleiner aus. Da "Wetten, dass?" immer an einem anderen Ort stattfindet, muss alles in Lastwagen, Übertragungswagen, Kleinbussen und Autos mitgeschleppt werden. Spezialisten haben ausgerechnet, wie viel Energie eine Sendung verbraucht. Dazu haben sie alle Kilometer zusammengezählt, die alle Mitwirkenden, Gäste und Zuschauer mit dem Auto, Bus, Bahn oder Flugzeug zurücklegen. Hinzugezählt haben sie den Strom, der in der Sendehalle verbraucht wird und an den ungefähr 14 Millionen eingeschalteten Fernsehgeräten. Mit dem Holz, dem Styropor, anderen Materialien für die Kulissen und dem anfallenden Müll kamen sie auf eine Zahl die 470 000 Litern Erdöl entspricht! Frau Stachhel kümmert sich auch darum, dass alle 200 Mitarbeiter etwas zu essen und zu trinken bekommen. Seit der ersten Sendung im Jahr 1981 wurden 40 000 Liter Kaffee getrunken und 6560 kg Gummibärchen gegessen - ungefähr acht Kilo pro Sendung. Aber schließlich sind manchmal während einer Sendung bis zu 350 Personen vor, auf und hinter der Bühne. Seit 1981 wurden 145 Sendungen ausgestrahlt mit 649 Wetten (ohne Stadtwetten). 1500 Wettvorschläge werden nach jeder Sendung beim ZDF eingereicht. Meistens können nur sehr wenige von diesen vielen Ideen umgesetzt werden. Frau Stachhel wählt sie nicht aus. Das machen andere. Sie verabschiedet sich in Freiburg von den letzten Mitarbeitern und ruft ihnen zu: "Bis im Januar in Bremen!" Denn dort wird sie zur nächsten "Wetten, dass?"-Sendung das Licht wieder anknipsen.

Helga Lorenz

Ressort: Zisch

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