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TIPPS FÜR TIERFOTOS: Bitte einmal knurren!

  • Sa, 15. Januar 2005
    Zisch

     

Wie man selbst kamerascheue Wildtiere schön fotografieren kann.

Bitte recht freundlich! Sag mal Ameisenschei...! Hinter dieser Aufforderung steckt immer ein Mensch mit einem Fotoapparat. Da weiß jedes Kind sofort, was es zu tun hat. Tiere zu fotografieren ist da schwieriger. "Bitte einmal knurren!" - kein Hund kommt diesem Wunsch nach. Er schaut höchstens kurz, wenn man ihn beim Namen ruft. Ein noch neugieriges Katzenkind kommt vielleicht sogar angelaufen, aber vor allem um zu untersuchen, ob es mit der Kamera spielen kann.

Wie kann man gute Tierfotos machen? Klaus Echle aus Freiburg verrät einige Tipps. Er hat mit seinen Tierbildern schon viele Prei- se gewonnen. Vor zwei Jahren wurde er als bester Naturfotograf Europas ausgezeichnet. Das Fotografieren hat er sich selbst beigebracht und in seiner Freizeit vor allem Landschaften aufgenommen. Von Beruf ist er Förster. Da muss er oft Vorträge halten über den Wald und seine Bewohner. Damit seine Zuhörer sich auch ein Bild davon machen können, wie eine Wasseramsel oder ein Gartenschläfer aussieht, fing er damit an, die Tiere aufzunehmen. Dazu streifte er durchs Gehölz, kroch am Boden lang und kletterte auch schon mal auf über 50 Meter hohe Bäume. "Als Förster hat man den Vorteil, dass man die Lebensweise der Waldtiere kennt und weiß, wo die Vögel nisten oder ein Fuchs seinen Bau hat", erzählt Herr Echle. Dabei ist es sehr wichtig, dass die Tiere durch die Knipserei nicht gestört wer- den. Bevor er eine Fuchsfamilie fotografiert, besucht Herr Echle sie oft und bringt ihnen Leckerli mit. Die Tiere gewöhnen sich an ihn und lernen, dass von ihm keine Gefahr ausgeht. Dann erst legt er sich mit seiner Kamera auf die Lauer. Ein Wildentenpaar, das Klaus Echle schon fast aus der Hand fraß, wollte einfach nicht fotografiert werden. Immer wenn es die Kamera sah, flog es auf und davon.

Gut lassen sich Vögel im Winter beobachten, da gibt es vor jedem Fenster Amseln und Spatzen. Angehende Tierfotografen dürfen sie auch ausnahmsweise mit Futter anlocken. Am besten aber fängt man damit an, sein Haustier zu fotografieren. Dessen Gewohnheiten kennt man bereits gut. Sitzt der Hase gerne im Papierkorb? Leckt die Ratte gerne Joghurtbecher aus? Diese Momente wirken auf einem Foto dann besonders eindrucksvoll, wenn man das Tier auf Augenhöhe fotografiert. Eine Maus fotografiert man am besten im Liegen, einen Hund im Sitzen. Und wer weiß, vielleicht reagiert er ja sogar auf "Bitte einmal knurren!"

Helga Lorenz



TIPPS FÜR TIERFOTOS

So gibt es tolle Fotos!

Gehe möglichst nahe an das Tier heran und auf gleiche Augenhöhe. So wird die Aufnahme interessant. Beobachte das Tier. Warte auf einen Augenblick, wo es etwas Typisches macht. Verwende kein Blitzlicht, das erschreckt oft die Tiere. Suche einen ruhigen Hintergrund aus. Ein Vogel kommt in einem Laubbaum schlechter zu Geltung, als wenn er auf einem kahlen Ast oder einem Zaun sitzt.

hel

Ressort: Zisch

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