Kriminalität

Therapeutin ermordet? Ermittler prüfen weiteren Vorwurf

Polizei und Staatsanwaltschaft ermitteln im Fall der getöteten Psychotherapeutin, die schwanger war, mit modernen Techniken. Und sie prüfen, welche Schuld der Tatverdächtige am Tod des Fötus trägt.  

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Das Opfer war Pendlerin aus dem nahe gelegenen Elsass. (Archivbild) Foto: Christian Böhmer/dpa

Quelle: Deutsche Presse-Agentur (dpa).
Die BZ-Redaktion hat diese Meldung nicht redaktionell bearbeitet.

Offenburg (dpa/lsw) - Gut eine Woche nach dem mutmaßlichen Mord an einer Psychotherapeutin in Offenburg (Ortenaukreis) prüfen die Ermittler, ob sich ein tatverdächtiger ehemaliger Patient auch des Schwangerschaftsabbruchs schuldig gemacht hat. Unklar ist bislang laut einer Mitteilung von Polizei und Staatsanwaltschaft, ob der 42-Jährige wusste, dass die Frau schwanger war.

Kein willkürliches Opfer 

Der Deutsche soll die 37-Jährige am Dienstag vergangene Woche getötet haben. Nach derzeitigem Ermittlungsstand sei davon auszugehen, "dass der 42-Jährige sein Opfer gezielt aufgesucht und es sich bei der Getöteten, aufgrund der therapeutischen Vorbeziehung sowie der damit einhergehenden entwickelten Aggressionen, nicht um ein willkürliches Opfer gehandelt hat". 

Im Juni 2024 habe es eine Gefährder- und Gefährdetenansprache gegeben. Es gebe bisher keine Anhaltspunkte dafür, dass der Mann und das Opfer seitdem bis zur mutmaßlichen Tat nochmal Kontakt gehabt hätten, hieß es weiter.

Frau hatte keine Chance

Nach ersten Ergebnissen der rechtsmedizinischen Untersuchung wäre die 37-Jährige aufgrund der Stichverletzungen auch dann nicht zu retten gewesen, wenn bei ihrer Entdeckung um 18.30 Uhr sofort ärztliche Hilfe zur Verfügung gestanden hätte, erklärten Polizei und Staatsanwaltschaft. 

Tatort wird virtuell rekonstruiert

Die Wohnung des 42-Jährigen ist den Angaben zufolge nach wie vor beschlagnahmt. Am Tatort seien unter anderem Bildaufnahmen gemacht worden, um diesen virtuell darstellen zu können. Auch Spezialisten des Landeskriminalamts Baden-Württemberg waren demnach am Montag vor Ort. 

Die Arbeit werde noch einige Zeit in Anspruch nehmen, hieß es. "Im Vordergrund stehen nun die Rekonstruktion des Tatgeschehens und die bislang gesicherten Spuren beweiskräftig mit dem Tatverdächtigen in Zusammenhang zu bringen." Der Tatverdächtige sitzt in Untersuchungshaft.

Tatverdächtiger galt als psychisch auffällig

Eine Zeugin hatte die schwer verletzte 37-Jährige nach früheren Angaben in der Innenstadt gefunden und die Polizei gerufen. Das Opfer war Mutter eines kleinen Kindes und schwanger. Bis 2023 habe die Frau in einer Einrichtung für psychisch kranke Personen gearbeitet. Der Tatverdächtige habe Aggressionen gegen die Frau entwickelt. Bei Behörden galt er als psychisch auffällig. 

Er wurde in Frankreich geboren, lebte laut den Ermittlern lange dort und war wegen eines Tötungsdelikts lange in Haft. Seit 2015 wohnte er in Deutschland.

© dpa‍-infocom, dpa:250220‍-930‍-381084/1

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