Senioren als Opfer
Telefonbetrüger geben sich in München als Staatsanwaltschaft aus - und werden in Freiburg festgenommen
Mi, 03. Juli 2024, 17:53 Uhr
Freiburg
Mit Schockanrufen wollten zwei junge Männer mehrere zehntausend Euro erbeuten. Doch bei der Übergabe wurden sie in Freiburg festgenommen. Zuvor waren sie in München mit derselben Masche erfolgreich.
Die Freiburger Polizei hat am vergangenen Donnerstag zwei mutmaßliche Telefonbetrüger festgenommen. Die Ermittler schlugen bei der Übergabe der Beute im Freiburger Stadtteil Neuburg zu. Mit ihrer Masche, mit der sie mehrere zehntausend Euro in Bargeld und Gold erbeuten wollten, waren sie kurz zuvor erfolgreich gewesen – in München. Dort nahm ein 80-Jähriger vergangenen Montag den Anruf einer Frau entgegen. Diese gab sich als Staatsanwältin aus, schilderte, dass sein Sohn einen tödlichen Verkehrsunfall verursacht habe. Nun sitze er in Polizeigewahrsam und komme nur durch Zahlung einer hohen Kaution frei. Der Senior hob Geld in einer mittleren fünfstelligen Höhe ab und übergab es einem Mann. Erst danach erkannte der 80-Jährige den Betrug und alarmierte die Polizei.
Diese leitete eigenen Angaben zufolge umfangreiche Ermittlungen ein und es ergaben sich Hinweise, dass sich der Mann, dem der Senior das Geld in München übergeben hatte, am Mittwoch in Freiburg aufhielt. Schon am nächsten Tag sollte hier eine 69-Jährige dem nächsten Schockanruf zum Opfer fallen. Die Polizeibeamten aber wussten Bescheid – und nahmen zwei Männer direkt bei der Übergabe fest.
Die beiden polnischen Staatsbürger sind 21 und 25 Jahre alt: Als Abholer von München konnte der Jüngere identifiziert werden, der Ältere als weiterer Tatverdächtiger. Die Staatsanwaltschaft München beantragte Haftbefehle. Nun wird gegen beide wegen Erpressung und Betrugs ermittelt.
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