Tanz und Musik um das Osterfeuer
Fremde Osterbräuche: Geschenke in riesigen Schokoladeneiern, gesegnetes Fleisch und Eier, die den Berg hinuntergerollt werden.
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LAHR. In Deutschland versteckt der Osterhase Ostereier und Geschenke, die dann die Kinder suchen müssen, Eier werden bemalt und manche besuchen auch die Gottesdienste in den Kirchen. Aber wie wird in anderen Ländern Ostern gefeiert? Stephan Neumann hat sich bei Ausländern und Aussiedlern umgehört, die in Lahr leben, und wollte wissen, welche Bräuche sie aus ihrer Heimat kennen und mitgebracht haben.
Isabella Tschernow, Aussiedlerin aus Russland: "Wir nennen den Gründonnerstag "sauberen Donnerstag", weil wir an diesem Tag das Haus putzen und alles vorbereiten. Für den Ostersonntag wird der Bascha gebacken, ein Kuchen mit Glasur auf dem die beiden kyrillischen Anfangsbuchstaben von "Christus ist auferstanden" stehen. Der wird im Ostergottesdienst gesegnet, der in Russland am Sonntag um 6 oder 7 Uhr beginnt. Beim anschließenden Frühstück in der Familie wird der gesegnete Kuchen dann gegessen. Wenn die Verwandten kommen, schenkt man sich gegenseitig Eier und sagt dazu: "Christus ist auferstanden", was der andere bestätigt. Eine Woche nach Ostern gibt es den Brauch, Ostereier von einem Berg herunterrollen zu lassen. Gewonnen hat derjenige, dessen Ei am weitesten rollt und der wird im kommenden Jahr viel Glück haben."
Felippo Giusa, Italien: "In Italien gibt es Läden, die verpacken die Geschenke in Schokoladeneier. Meiner Frau Renata habe ich vor einigen Jahren eine Uhr geschenkt, für die ich extra in Italien ein fast ein Meter hohes Ei anfertigen ließ. Ähnlich wie an Weihnachten der Panettone gibt es auch zu Ostern einen speziellen Hefekuchen in Form einer Taube, den Colomba pasquale. Mittlerweile gibt es den auch schon in Lahr zu kaufen. Ansonsten feiern wir Ostern ähnlich wie die Deutschen. Ostern ist ein Familienfest. Der Ostermontag ist für Italiener der Tag, an dem sie grillen."
Kata Simicevic, Kroatien: "In Kroatien gibt es auch am Karsamstag mittags einen Gottesdienst. Die Leute bringen Fleisch, Eier, Zwiebeln und süßes Brot mit, die dort gesegnet werden. Gegessen werden die gesegneten Lebensmittel dann am Ostersonntag. Außerdem nehmen die Familien Weihwasser und geweihtes Salz für das gesamte Jahr mit. Der Auferstehungsgottesdienst ist in der Nacht. Wenn er um 1 Uhr vorbei ist, wird ein Feuer entzündet. Dann wird getanzt, es gibt Musik und die jungen Leute machen Späße."
Natalia Brückmann, Aussiedlerin aus Kasachstan: "Ostereier und kleine Geschenke werden in der Nacht von Samstag auf Sonntag vor die Betten der schlafenden Kinder gestellt. Ihnen wird dann erzählt, dass der Osterhase sie gebracht hat. Ich habe das bei meinen Enkeln vor einigen Jahren auch noch in Deutschland gemacht. Ostern ist vor allem ein Familienfest. Als Besonderheit gibt es bei uns runde Mürbeteigplätzchen, die mit Apfelmus, Marmelade oder Quark gefüllt sind."
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