Täter von Magdeburg war Behörden bekannt
Nach der tödlichen Fahrt mit einem Auto über den Weihnachtsmarkt in Magdeburg stellt sich die Frage, wie es zu dem Anschlag kommen konnte. Auch in Südbaden wird die Sicherheit verstärkt.
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Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge erhielt nach eigenen Angaben im Spätsommer 2023 einen Hinweis auf den Mann. Nach Angaben des Chefs des Bundeskriminalamts, Holger Münch, wurde nach einem Hinweis aus Saudi-Arabien zu dem Mann im November 2023 ein Verfahren eingeleitet. Die Sache sei aber unspezifisch gewesen. "Er hat auch verschiedene Behördenkontakte gehabt, Beleidigungen, auch mal Drohungen ausgesprochen. Er war aber nicht bekannt, was Gewalthandlungen angeht", sagte Münch im ZDF.
In Mecklenburg-Vorpommern, wo er von 2011 bis 2016 lebte, hatte er laut dortiger Behörden im Streit während seiner Facharztausbildung mit einer Tat gedroht, die internationale Beachtung bekommen werde. Es sei zu einer Gefährderansprache gekommen. Später habe er einem Richter gedroht. Der Direktor der Magdeburger Polizeiinspektion, Tom-Oliver Langhans, erklärte, dass die Polizei in der Vergangenheit auch dort eine Strafanzeige aufgenommen und versucht habe, eine Gefährderansprache vorzunehmen. Dazu sei es aber nicht gekommen.
Der 50-jährige Taleb A. war am Freitagabend mit einem Mietwagen auf einem Weihnachtsmarkt in der Landeshauptstadt Sachsen-Anhalts in die Menschengruppe gerast. Dabei wurden ein neunjähriges Kind sowie vier Frauen getötet und mehr als 200 Menschen verletzt. Taleb A. wurde unmittelbar nach der Tat festgenommen. Der Arzt aus Bernburg südlich von Magdeburg stammt aus Saudi-Arabien und lebt seit 2006 in Deutschland. Er gilt als islamkritischer Aktivist.
Bundesinnenministerin Nancy Faeser sicherte zu, die Ermittlungsbehörden würden alle Hintergründe aufklären. "Dabei wird auch genau untersucht, welche Hinweise es in der Vergangenheit bereits gab und wie diesen nachgegangen wurde", sagte die SPD-Politikerin.
Wie überall in Deutschland wurden auch in Südbaden die Schutzmaßnahmen auf den Weihnachtsmärkten nach dem Anschlag von Magdeburg verstärkt. In Freiburg wurden an den Zugängen zum Weihnachtsmarkt Betonblöcke installiert. Zudem stehen Gabelstapler bereit, um in Notfällen die Zufahrtswege für Feuerwehr und Rettungsdienste zu öffnen. In Offenburg wurden an den Hauptzufahrten des Weihnachtsmarktes schwere Baumkübel platziert.
Laut Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl (CDU) wurden im Land keine Weihnachtsmärkte abgesagt. Man habe aber die Polizeipräsenz hochgefahren.
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