Wirtschaftskrise
Südwestmetall rechnet mit keiner Erholung der Branche 2025
Trüber Ausblick in der Metall- und Elektroindustrie. Die Branche warnt vor einem verschärften Stellenabbau.
dpa
Do, 13. Feb 2025, 4:00 Uhr
Baden-Württemberg
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![Südwestmetall sieht weiteres Krisenjahr. (Archivbild) | Foto: Bernd Weißbrod/dpa Südwestmetall sieht weiteres Krisenjahr. (Archivbild) | Foto: Bernd Weißbrod/dpa](https://ais.badische-zeitung.de/piece/18/6b/a8/d6/409708758-w-640.jpg)
Quelle: Deutsche Presse-Agentur (dpa).
Die BZ-Redaktion hat diese Meldung nicht redaktionell bearbeitet.
Stuttgart (dpa/lsw) - Die baden-württembergische Metall- und Elektroindustrie schaut wenig hoffnungsvoll auf 2025. Der Hauptgeschäftsführer von Südwestmetall, Oliver Barta, sagte in Stuttgart: "Auch in diesem Jahr können wir kein Wachstum erwarten, sondern müssen sogar mit einem weiteren Rückgang rechnen. Der Stellenabbau wird sich voraussichtlich sogar noch einmal beschleunigen." Das Jahr 2024 sei für viele Unternehmen der Branche ein verlorenes Jahr gewesen. Trotz einer robusten Weltkonjunktur und auch Wachstum in Europa schrumpfe sie. "Das muss uns tief beunruhigen."
Angesichts der schwachen Konjunktur ist die Produktion der Metall- und Elektroindustrie 2024 stark zurückgegangen. Sie sank um 8,2 Prozent zum Vorjahreszeitraum und somit lag der Rückgang über dem Minus von 7,1 Prozent vom Bund. Das Land hat einen besonders hohen Anteil an der Automobilindustrie. Das Minus betrug im Fahrzeugbau 13,5 Prozent, im Maschinenbau 8,8 Prozent und bei der Elektrotechnik immerhin noch 6,4 Prozent.
Neben der Produktion ging der Auftragseingang zurück. Im Südwesten um 5,7 Prozent. Im Bund waren es hingegen lediglich minus 3,2 Prozent.
Weiterer Stellenabbau erwartet
Die Zahl der Beschäftigten in der Branche verringerte sich nach Verbandsangaben um 13.705 Stellen. Seit dem Höchststand im Juli 2019 sind das rund 38.000 Jobs weniger, aber noch knapp 140.000 mehr als zum Ende der Finanzkrise Anfang 2010. Die Metall- und Elektroindustrie ist die Schlüsselbranche im Südwesten.
Die Gründe für diese schwache Entwicklung im Jahr 2024 seien vielfältig, sagte Barta. "Wir reden aber nicht nur über eine Konjunkturschwäche, sondern über eine handfeste strukturelle Krise." Die Politik müsse dringend die Standortbedingungen verbessern, die sich in den letzten Jahren stetig verschlechtert hätten. Sie müsse wirtschaftlichen Belangen absoluten Vorrang einräumen und alles daransetzen, die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts wieder zu stärken. "Das ist die Grundvoraussetzung dafür, dass die Industrie wieder in Schwung kommt."
© dpa-infocom, dpa:250213-930-373504/1