Kirche

Streit um Domkapellmeister - Kirche will auf Eltern zugehen

Die Auseinandersetzung um die Kündigung des Freiburger Domkapellmeisters schwelt weiter. Bei den Domsingknaben könnte es mehr Dialog mit den Eltern geben.  

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Erzbischof Stephan Burger (M) während eines Gottesdienstes im Freiburger Münster. (Archivbild) Foto: Philipp von Ditfurth/dpa

Quelle: Deutsche Presse-Agentur (dpa).
Die BZ-Redaktion hat diese Meldung nicht redaktionell bearbeitet.

Freiburg (dpa/lsw) - Nach der umstrittenen Kündigung des Freiburger Domkapellmeisters Boris Böhmann überlegt die Erzdiözese, Elternvertretern der Domsingknaben zusätzliche Gespräche anzubieten. Das teilte ein Sprecher des Erzbistums auf Anfrage mit. 

Ein für diesen Mittwoch geplantes Zusammentreffen mit Weihbischof Peter Birkhofer wurde bereits vor Weihnachten vereinbart. Heiligabend war es im Freiburger Münster dann zu einem Eklat gekommen - für einen Auftritt Böhmanns und der Domsingknaben brandete langer Applaus auf. Erzbischof Stephan Burger ließ den Gottesdienst unterbrechen und fuhr erst später mit dem Segen fort. Eine Liveübertragung im Internet über den katholischen Sender k-tv wurde abgebrochen. 

Nach Eklat freigestellt 

Nach dem Zwischenfall wurde Böhmann als Leiter der Domsingschule mit sofortiger Wirkung freigestellt. Dem Domkapellmeister war zu Ende Februar 2025 gekündigt worden - das gilt als Hintergrund der wochenlangen Spannungen. 

Wie der Erzbistums-Sprecher weiter berichtete, solle es für die Domsingknaben noch im laufenden Monat wieder Chorproben geben - man werde sehen, wie viele Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene dann kämen. Die beiden Elternvertreterinnen Sheila Mesenholl und Christine Mertzlufft hatten bereits zu Monatsbeginn mitgeteilt, vorerst sei es ihnen nicht möglich, ihre Kinder in die Domsingschule zu schicken. 

Konsequenzen in anderen Chören

Auch in anderen Freiburger Chören wurden Konsequenzen gezogen: Eine große Mehrheit der Sängerinnen und Sänger des Domchors und der Domkapelle sehe sich vorerst nicht in der Lage, an Proben teilzunehmen und Gottesdienste mitzugestalten, hatte die Domchor-Vorsitzende Christel Hoping berichtet. Die Chöre erwarteten von der Diözesanleitung, dass sie auf die Chorformationen zugehe. 

Wie der Sprecher des Erzbistums nun mitteilte, gibt es für diese Formationen zurzeit keine Gesprächstermine. Der Domchor ist der gemischte Erwachsenenchor der Freiburger Dommusik. Er gestaltete bislang unter Leitung von Böhmann an den Sonn- und Festtagen des Jahres die Gottesdienste im Freiburger Münster im Wechsel mit den anderen Formationen der Dommusik. In der Domkapelle singen junge Erwachsene als Kammerchor. Die Freiburger Domsingschule hat insgesamt sechs Chorformationen. 

Erzbischof verteidigt Vorgehen

Erzbischof Burger hatte das Vorgehen mehrfach verteidigt: Die Kündigung Böhmanns sei "nach Jahren des internen Streits der letzte Ausweg" gewesen. Mit Verweis auf den Datenschutz nennt das Erzbistum keine Gründe für die Entlassung Böhmanns.

© dpa‍-infocom, dpa:250112‍-930‍-341572/1

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