STILFRAGE

"Was ist dein Stil?" fragen wir regelmäßig junge Menschen in Freiburg. Diesmal hat Linn-Marie Hahn mit dem 26-jährigen Payman Shamsian gesprochen, der seit einem Jahr in Freiburg lebt und hier Globalisierung studiert.

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Kein "Soldat"

einer Marke sein

Fudder: Woher hast du deine Kleidung?
Payman: Die meisten Sachen kaufe ich in Indien in Second-Hand-Läden oder ich gehe zum örtlichen Schneider. Das ist günstig, man unterstützt direkt die Leute und kann sich die Stoffe aussuchen. Mein Favorit: Leinen in Erdtönen.
Fudder: Trägst du Markenklamotten?
Payman: Nein, das versuche ich zu vermeiden. Ich möchte kein "Soldat" einer Marke sein und das Logo wie ein Abzeichen auf meiner Brust tragen. Vor Kurzem habe ich eine Jacke gekauft und das Emblem der Marke abgetrennt. Ich will nicht als Werbetafel für ein Unternehmen herumlaufen.
Fudder: Deine Brille sieht sehr besonders aus.
Payman: Die habe ich aus einem kleinen Laden in Indien. Die Gläser sind photochromatisch, das heißt, sie verfärben sich, wenn UV-Licht auf sie fällt. Je nach Sonnenstärke werden sie dann dunkler. Die Brillen habe ich bisher selten hier gesehen. Wurden wahrscheinlich von einem cleveren Europäer erfunden und werden mittlerweile nur noch von cleveren Indern getragen.
Fudder: Hast du ein Lieblingskleidungsstück oder -accessoire?
Payman: Ja, meine Uhr. Die hat meine Mutter mir zum 21. Geburtstag geschenkt. Sie ist von ... (schaut prüfend auf seine Uhr) ... Swatch. Marke hin oder her, das konnte ich nicht ablehnen.
Fudder: Was würdest du der Freiburger Modewelt mit auf den Weg geben?

Payman: Jeder sollte sein, wer er sein möchte, und sich auch so kleiden. Wie man sich im Dienste der Mode in so enge Hosen zwängt, ist mir trotzdem ein Rätsel.

Mehr Fotos unter fudr.fr/stil

Ressort: fudder