Brutale Serie

"Squid Game"-Macher schockiert von Nachahmern an Schulen

Im Serienhit "Squid Game" steht Gewalt symbolisch für eine Gesellschaftskritik. Doch einige junge Menschen nutzen den Inhalt für Prügeleien auf dem Schulhof. Jetzt beziehen die Macher Stellung.  

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"Squid Game"-Schöpfer Hwang Dong-hyuk ist schockiert von Gewalt auf Schulhöfen. Foto: Richard Shotwell/Invision/AP/dpa

Quelle: Deutsche Presse-Agentur (dpa).
Die BZ-Redaktion hat diese Meldung nicht redaktionell bearbeitet.

Seoul (dpa) - Im südkoreanischen Streaming-Hit "Squid Game" müssen Erwachsene mit hohen Schulden an harmlos wirkenden Kinderspielen teilnehmen. Doch wer verliert, wird auf der Stelle umgebracht. Kurz nach dem Start der ersten Staffel 2021 schlugen Schulen in mehreren Ländern Alarm: Kinder und Jugendliche würden die Serie in der Pause nachspielen und die Verlierer ohrfeigen.

"Ich war schockiert, als ich von diesen Ereignissen gehört habe. Vor allem, weil es keine Serie für Kinder ist", erklärte nun Serienschöpfer und Regisseur Hwang Dong-hyuk (53) der Deutschen Presse-Agentur. "Ich hätte nicht damit gerechnet, dass auch Kinder und Jugendliche die Serie schauen. Das hat mich schockiert und mir Sorge bereitet."

Lehrerverbände warnten damals vor "Squid Game"

Der Bayerische Lehrer- und Lehrerinnenverband (BLLV) berichtete damals von Vorfällen auf dem Pausenhof. Diese hätten eine neue Qualität und es sorge für Aufregungen. Auch in Großbritannien warnten Schulen laut BBC vor der Serie.

"Ich kann Eltern nur bitten, vor der zweiten und dritten Staffel mit ihren Kindern ernsthaft zu sprechen und ihnen deutlich zu machen, dass diese Serie nichts für sie ist", sagte Hwang weiter. "Wenn sie dann doch aus irgendeinem Grund Ausschnitte sehen, sollten Erwachsene ihnen den Kontext der Gewaltdarstellungen erklären."

Die Brutalität in der Serie steht laut den Machern symbolisch für eine kapitalistische Gesellschaft, für die nur Leistung zähle und die ihre Verlierer mit Sorgen und Nöten alleine lasse. "Die Botschaft, die wir mit "Squid Game" eigentlich vermitteln wollen, ist, keine Gewalt anzuwenden und dass die Starken und Schwachen harmonisch zusammenleben sollten", sagte Hauptdarsteller Lee Jung-Jae der dpa. Er spielt "456", den Gewinner aus der ersten Staffel.

Ab diesem Alter sollte "Squid Game" geschaut werden

Kinder und Jugendliche, die die Kinderspiele aus der Serie für Gewalt nutzen, würden genau das Gegenteil tun. "Also ich würde diesen Menschen raten, sich "Squid Game" nochmals anzuschauen und zu realisieren, worum es in der Serie wirklich geht."

Die zweite Staffel der Erfolgsserie ist ab 26. Dezember bei Netflix zu sehen. Der Streamingdienst empfiehlt die sieben Folgen ab einem Alter von 16 Jahren.

© dpa‍-infocom, dpa:241222‍-930‍-325255/1

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