Aufgegebene Kirchen
Sparzwang führt zu Verlust von Kirchengebäuden
Viele Menschen verabschieden sich von der Kirche und treten aus. In der Folge wird das Geld knapp - und Kirchen müssen aufgegeben werden. Wie sieht es in Baden-Württemberg aus?
dpa
So, 9. Feb 2025, 4:00 Uhr
Baden-Württemberg
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Quelle: Deutsche Presse-Agentur (dpa).
Die BZ-Redaktion hat diese Meldung nicht redaktionell bearbeitet.
Karlsruhe (dpa/lsw) - In so manchem Ort im Südwesten dürften in den nächsten Jahren und Jahrzehnten die Kirchenglocken für immer verstummen. Mangels Gläubigen müssen Kirchen aufgegeben und aus Spargründen stillgelegt werden. Rund 63.800 Menschen traten in Baden-Württemberg 2023 aus der katholischen Kirche aus, die evangelische Kirche verlor durch Austritte etwa 54.000 Mitglieder. Auf bundesweit mindestens 30 Prozent schätzt Stefanie Lieb, die an der Uni Köln Architektur und Kunstgeschichte lehrt, die Zahl an künftig nicht mehr benötigten Kirchen.
Noch sind es in Baden-Württemberg Einzelfälle, aber die Entwicklung nimmt auch hierzulande nach Worten von Marc Witzenbacher, Prälat bei der Evangelischen Kirche Baden (Ekiba), Fahrt auf. Das sei ein sensibles Thema und ein schmerzhafter Prozess für Menschen, die in den betroffenen Gemeinden in und mit "ihrer" Kirche groß geworden seien.
Die Mitfinanzierung von Kirchengebäuden sei bei etwa 30 Prozent infrage gestellt, bisher 13 Kirchen seien in den vergangenen 5 Jahren entwidmet worden.
Umnutzung wegen Denkmalschutzes oft schwierig
In der Erzdiözese Freiburg wurden nach Worten eines Sprechers etwa zehn Kirchen in den vergangenen fünf Jahren aufgegeben, bei fünf bis sechs weiteren Kirchengebäuden liefen entsprechende Anträge. Problematisch ist nach Worten der Kirchen im Südwesten, dass sehr viele Kirchen denkmalgeschützt sind. Das macht ihren Verkauf oder auch eine Umnutzung schwierig.
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