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"Spannend ist, wie sich Projekte entwickeln"

ZISCH-INTERVIEW mit Thomas Breig, dem Bürgermeister von Ehrenkirchen, über seinen Arbeitsalltag, Ärger und Corona.  

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Thomas Breig  | Foto: www.ehrenkirchen.de/rathaus-info/buergermeister/
Thomas Breig Foto: www.ehrenkirchen.de/rathaus-info/buergermeister/

Auf dem Schulweg sehe ich, Zisch-Reporterin Hannah Brickmann aus der Klasse 4b der Jengerschule Ehrenkirchen, jeden Tag das Rathaus. Aber was macht denn ein Bürgermeister den ganzen Tag? Bei Thomas Breig, dem Bürgermeister von Ehrenkirchen, hört sich der Alltag ziemlich stressig an. Ich habe ihn für Zisch befragt.

Zisch: Wie kommt man ins Bürgermeisteramt?
Breig: Zunächst einmal durch Wahlen. Man muss sich aber auch innerlich entscheiden, ob man Bürgermeister werden will, oder nicht. Und wenn so eine Stelle ausgeschrieben wird von einer Gemeinde, dann kann sich jeder bewerben, der über 25 Jahre alt ist. Dann bewirbt man sich und schickt die Bewerbung ins Rathaus. Da müssen bestimmte Unterlagen dazu. Dann findet irgendwann eine Wahl statt, und wer dann gewählt wird, ist ein paar Wochen später Bürgermeister.
Zisch: Was machen Sie als Bürgermeister den ganzen Tag?
Breig: Es sind sehr viele Themenfelder. Wenn ich morgens komme, kann es sein, dass ein paar Mitarbeiter da sind, die eine Entscheidung brauchen. Jetzt wird ja in Kirchhofen das alte Schulgebäude umgebaut zur Kita. Da frage ich zum Beispiel nach, wie der Stand der Arbeiten ist. Dann müssen Dinge für den Gemeinderat zur Entscheidung vorbereitet werden. Der Bürgermeister darf nur kleinere Dinge selbst entscheiden. Wenn es um größere Geldsummen und Projekte geht, muss der Gemeinderat das entscheiden. Zwischendurch kommen auch ganz wichtige Bürger, so wie du jetzt.

Zisch: Was ist das Spannendste am Bürgermeistersein?
Breig: Puh, das ist eine gute Frage. Eine gewisse Erfüllung ist, wenn ganz neue Themen auf den Tisch kommen und diese dann zwei oder drei Jahre bearbeitet werden. Ganz aktuell soll ja am Ortseingang von Kirchhofen das Baugebiet Lairen entstehen. Dazu soll ein großer Teil der Firma Dischinger abgerissen werden und es soll eine Wohnbebauung draufkommen. Da sind natürlich die Gemeinde, der Gemeinderat und der Bürgermeister gefordert. Das Spannende ist dann, wie sich solche Projekte entwickeln.
Zisch: Wollten Sie schon immer Bürgermeister werden? Schon als Kind?
Breig: Nein, wollte ich nicht. Als Kind träumte man als Junge vom Fliegen, also zum Beispiel davon, Flugkapitän zu werden. Das wäre etwas gewesen. Aber das hat sich im Laufe der Zeit, je älter ich geworden bin, geändert. Schon relativ früh, als ich meine Ausbildung begonnen habe, war bei mir im Kopf, dass ich versuchen könnte, Bürgermeister zu werden. Ich habe ja eine Verwaltungsausbildung und ein Verwaltungsstudium. Das ging über viereinhalb Jahre.
Zisch: Was würden Sie am liebsten weglassen an Ihrem Beruf?
Breig: Wir haben natürlich immer auch mal Ärger. Wenn es zum Beispiel auf der Baustelle nicht so läuft, wie wir uns das vorstellen, oder wenn Bürger sich über etwas aufregen. Diesen Ärger, auf den könnten wir natürlich verzichten.
Zisch: Ist Ihre Arbeit auch Ihr Hobby?
Breig: Nein, das kann man nicht sagen, es ist teilweise ein richtig harter Job. Es ist zwar ein schöner Beruf, aber es gibt andere Berufe, bei denen man wirklich sagen kann, man hat das Hobby zum Beruf gemacht, zum Beispiel als Feuerwehrmann.
Zisch: Was ändert Corona an Ihrem Beruf?
Breig: Früher haben wir keine Videokonferenzen gemacht. Da musste man sich erstmal reindenken, wie das alles funktioniert. Und heute kann man sich gar nicht mehr vorstellen, dass es ohne Videokonferenzen geht. Die Arbeit hier im Rathaus verändert sich zusehends, da ist zum Beispiel das Thema Homeoffice. Wir haben zirka 20 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen. Manche mussten zu Hause bleiben, weil sie ihre Kinder betreuen mussten. Sie haben dann mit Hilfe der Gemeinde zu Hause einen Arbeitsplatz eingerichtet und von dort gearbeitet. Das war am Anfang etwas chaotisch, aber mittlerweile funktioniert das sehr gut. Ich glaube, dass wir das auch zukünftig dauerhaft in einem gewissen Umfang anbieten werden, wenn die Mitarbeiter das wollen.
Zisch: Bewerben sie sich bei der nächsten Bürgermeisterwahl wieder?
Breig: Ich bin ja nur auf Zeit gewählt. Eine Wahlperiode geht acht Jahre und die aktuelle läuft am 31. August 2021 aus. Dann steht wieder eine Neuwahl an. Ich werde mich dann auf die Stelle wieder ganz normal bewerben.

Ressort: Zisch-Texte

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Fr, 26. März 2021: PDF-Version herunterladen

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