So macht Wohnen Spaß
BZ-INTERVIEWmit Martin Haag über kinderfreundliche Wohngegenden.
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inder haben besondere Bedürfnisse – auch was den Wohnort betrifft. Über familienfreundliches Wohnen haben vier Kinderreporter von der Freiburger Karoline-Kaspar-Schule den Baubürgermeister der Stadt, Martin Haag, ins Kreuzverhör genommen.
Haag: Im Prinzip ist ein Stadtteil immer dann kinderfreundlich, wenn Kinder sich dort wohlfühlen. Dazu gehört nicht nur, dass man Wohnungen hat, in denen man mit der Familie wohnen kann, sondern auch, dass man öffentliche Räume hat – also Freiräume, in denen man sich bewegen und spielen kann. Es gehört auch dazu, dass man Spielplätze und Ballspielplätze hat oder Wald, in dem man mal rumrennen kann.
BZ: Finden Sie, dass Dörfer familienfreundlicher sind, als Städte?
Haag: Ich finde, dass wir in Freiburg deshalb familienfreundlich sind, weil wir neben der Natur auch andere Dinge haben. Ihr seid jetzt neun Jahre alt. Aber wenn ihr noch fünf Jahre älter seid, werdet ihr viele Dinge nutzen, die es hier in der Stadt gibt, zum Beispiel eine Musikschule oder ein Café, wo man sich mal mit der Freundin trifft. Zur Familienfreundlichkeit gehört auch, dass man Ärzte und Einkaufsmöglichkeiten hat. Man hat hier Kindergärten, Schulen und ein Gymnasium. Deswegen sind Städte – Freiburg im Besonderen – sehr kinderfreundlich. Wir müssen uns Mühe geben, dass die Gefahren der Stadt – durch den Verkehr zum Beispiel – gering gehalten werden, also Verkehrswege sicherer machen.
BZ: Können mehr Spielplätze gebaut werden?
Haag: Immer, wenn wir neue Wohnungen bauen, bauen wir auch neue Spielplätze. Was wir auch machen, ist, dass wir alte Spielplätze umbauen. Letztes Jahr hat uns der Gemeinderat extra 500 000 Euro gegeben, damit wir Spielplätze in der Stadt modernisieren und umbauen können.
BZ: Wieso werden immer mehr Grünflächen zugebaut?
Haag: Das liegt daran, dass wir Wohnungsmangel haben. Viele Leute wollen nach Freiburg ziehen und suchen eine Wohnung, andere brauchen eine größere Wohnung. Da gibt es zum Beispiel Leute, die kommen als Studierende nach Freiburg, lernen einen Partner kennen und bekommen Kinder. Und so wird dann aus einem Singlehaushalt – so nennt man das, wenn man alleine wohnt – eine Familie mit Kindern und die braucht eine größere Wohnung. Deswegen brauchen wir mehr Wohnungen, damit die Leute nicht entweder ganz weit wegziehen oder ganz viel Geld zahlen müssen. Dafür brauchen wir neue Baugebiete. Dass wir dann einen Spielplatz bebauen, das machen wir nicht. Wir bebauen zum Beispiel eine Ackerfläche und versuchen dafür einen Ausgleich zu finden.
BZ: Wie kann man Ausgleich schaffen? Die Fläche ist begrenzt.
Haag: Einen Ausgleich kann man dadurch schaffen, dass man Grünflächen nutzbar macht. Wir versuchen das so zu gestalten, dass Kinder, Jugendliche und auch Ältere die Grünflächen nutzen können. Was wir nicht können, ist, den Verlust an Freifläche auszugleichen.
BZ: Was unternehmen Sie, um Familien in Freiburg zu halten?
Haag: Das Wichtigste ist, dass die Familien eine Wohnung kriegen. Denn wenn sie keine kriegen, müssen sie von hier wegziehen. Und leider ist es im Moment so, dass mehr Familien aus Freiburg wegziehen, als herziehen.
BZ: Manche beschweren sich über Kinderlärm. Was sagen Sie dazu?
Haag: Stadt heißt, dass unterschiedliche Menschen zusammenleben. Das heißt, man muss aufeinander Rücksicht nehmen. Das geht in der Stadt nicht anders. Aber ich finde es grundsätzlich wichtig, dass Kinder auch mal laut sein dürfen, mal Remmidemmi machen können. Aber wenn man weiß, dass in der Nachbarschaft ältere Leute wohnen, die vielleicht krank sind oder empfindlich, und man da ein bisschen Rücksicht nimmt, funktioniert das in der Stadt gut.
WIR FINDEN, DASS...: schöne Umgebung
Wir finden, dass ein kinderfreundliches Stadtviertel auf jeden Fall eine gute Grundschule haben sollte. Außerdem sind viele schöne Grünflächen und Spielplätze zum Spielen und Chillen wichtig für uns. Sicherer ist es für Kinder, wenn es genügend Straßenübergänge, Bürgersteige und Fahrradwege gibt. Wir wünschen uns Kinder und kinderfreundliche Leute in der Nachbarschaft.Mara Kaier, Karina Janz,
Jule Pehnt und Lilli Pagel (9)
4. Klasse der Karoline-
Kaspar-Schule in Freiburg
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