So geht es Sedus nach Kurzarbeit und Sparprogramm heute

2024 hat die Leitung des Büromöbel-Herstellers Sedus in Dogern ein Interessenausgleichsprogramm gestartet wegen schwächelnder Wirtschaft.  

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Blickfang: Das bunte Hochregallager de...über die Ortsgrenzen Dogerns bekannt.   | Foto:  Nico Talenta
Blickfang: Das bunte Hochregallager des Büromöbelherstellers Sedus Stoll ist weit über die Ortsgrenzen Dogerns bekannt. Foto:  Nico Talenta
Der Jahresumsatz des Traditionsunternehmens Sedus Stoll AG ist 2022 bei 238 Millionen Euro gelegen. Ein Jahr später steigerte der Büromöbelhersteller das Ergebnis um mehr als acht Prozent auf 259 Millionen Euro. Dann kam die wirtschaftliche Schieflage: Kurzarbeit und ein Interessenausgleichsprogramm waren die Folge am Standort Dogern.

"Bis Mitte 2024 haben viele Unternehmen in ihre Büroausstattung investiert. Doch seit Mitte 2024 herrscht in der Wirtschaft eine schlechte Stimmung und wenn die kippt, dann wird als Erstes an Möbeln gespart", erklärt Daniel Kittner, Sprecher des Sedus-Vorstands. Der Ausblick: "Für 2025 erwarte ich kein Wachstum." Zwar stelle das Unternehmen erst die endgültigen Zahlen für 2024 zusammen, doch auch hier habe sich abgezeichnet, dass der Umsatz geringer werde als 2023. Die Entscheidung für das Interessenausgleichsprogramm sei eng mit der wirtschaftlichen Lage verknüpft. Weltweit herrsche Unsicherheit: "Ich sitze jeden Abend gespannt auf der Sofakante und verfolge die Nachrichten. Da kann ich niemandem mit gutem Gewissen sagen, dass alles gut wird." Was Kittner geblieben sei, sei, die Situation transparent zu kommunizieren. Das Unternehmen erwirtschafte 50 Prozent seines Umsatzes in Deutschland, den Rest in Europa.

Mit dem Interessenausgleichsprogramm habe der Vorstand den Angestellten Möglichkeiten bieten wollen: "Es gibt durchaus Leute, die von sich aus weniger arbeiten wollen. Das unterstützen wir in einer solchen Lage sehr gerne. So weiß jeder, woran er ist." Auch gebe es langjährige Mitarbeiter, die früher als angedacht in Rente gehen wollen. Das komme gelegen, mittelfristig wolle das Unternehmen die Personalstruktur verjüngen.

Es gebe eine lange Tradition, solche Lösungen mit dem Betriebsrat zu erarbeiten – auch im Fall des Interessenausgleichsprogramms. "Durch unsere kurzen Lieferzeiten müssen wir immer sehr flexibel sein. Hauptaugenmerk liegt natürlich auf der Beschäftigung unserer Stammmannschaft", sagt Betriebsratsvorsitzender Herbert Ebner. Das Interessenausgleichsprogramm lief bis Ende Januar. Die Resonanz war laut Finanzchef Cornel Spohn gut. Von den 560 Mitarbeitern in Dogern sei eine Zahl im "untersten zweistelligen Bereich" betroffen. "Die gegenseitige Freiwilligkeit ist für uns von zentraler Bedeutung", hebt Kittner hervor. Die Leitung behält sich vor, dringend benötigten Mitarbeitern einen Interessenausgleich abzulehnen. Kurzarbeit sei kein Thema mehr, so Kittner.

Das Unternehmen

Die Sedus Stoll AG wurde im Jahr 1871 gegründet und gehört heute zu den führenden europäischen Herstellern für Büroeinrichtungen. In seiner 150-jährigen Firmengeschichte hat das Unternehmen immer wieder Preise für Sitz- und Büromöbel erhalten und auf diese Weise immer wieder Maßstäbe gesetzt. Sowohl in der Ergonomie als auch im Fertigungsverfahren und im Hinblick auf Nachhaltigkeit.
Schlagworte: Daniel Kittner, Cornel Spohn, Herbert Ebner
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