Fußball-Bundesliga
"Selbst schwer gemacht": Leipzig nur Remis gegen Heidenheim
Für die Sachsen ging es laut Coach Rose und Sportchef Schäfer nicht nur um den Sieg, sondern um das Wie. Auch gegen Heidenheim bleibt das Team dann vieles schuldig.
Frank Kastner
So, 23. Feb 2025, 18:08 Uhr
Baden-Württemberg
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Quelle: Deutsche Presse-Agentur (dpa).
Die BZ-Redaktion hat diese Meldung nicht redaktionell bearbeitet.
Leipzig (dpa) - Ratlos und mit gesenkten Köpfen standen die Fußballprofis von RB Leipzig auf dem Rasen. Trainer Marco Rose diskutierte noch mit den Unparteiischen und klatschte dann mit seinen enttäuschten Spielern ab. "Wir haben es uns selbst schwer gemacht", sagte Torwart Peter Gulasci. "Natürlich ist die Enttäuschung da. Zu Hause gegen Heidenheim müssen wir bei allem Respekt drei Punkte holen", sagte Willi Orban bei DAZN.
Gefordert war eine Galavorstellung, geliefert wurde von den Sachsen zunächst eine unterirdische Leistung. Statt Frische, Tempo und Kreativität lieferte das Team beim 2:2 (1:2) gegen den 1. FC Heidenheim vor allem in Halbzeit eins eine blamable Vorstellung ab. Mit viel Kampf gelang dann noch ein Unentschieden.
So verspielten die Leipziger, die nur einen Sieg aus den vergangenen sechs Bundesliga-Partien holten, vorerst auch Platz vier für die erneute Champions-League-Qualifikation. "Es ist noch irrelevant, wo wir stehen. Es ist wichtig, dass wir anfangen zu punkten", sagte Gulasci.
Heidenheimer nach harten Wochen stolz
Für Heidenheim war das Remis nach fünf Niederlagen hintereinander ein Signal im Abstiegskampf. Immerhin war es nur wenige Tage nach dem schmerzhaften Europa-Aus der erste Punktgewinn der Rückrunde. Das Team bleibt auf dem Relegationsplatz.
"Ich bin stolz auf jeden Einzelnen. Jetzt am Ende so harter Wochen, nach den 120 Minuten am Donnerstag, noch mal so ein Spiel herauszuhauen", sagte Kapitän Patrick Mainka bei DAZN. "So können wir Punkte sammeln, auch in Leipzig. Aber da müssen wir weitermachen." Auch sein Trainer Frank Schmidt freute sich über das Erfolgserlebnis: "Der Punkt ist uns nicht irgendwie geschenkt worden, den haben wir uns hart erarbeitet."
Mathias Honsak (6. Minute) brachte die Gäste vor 36.619 Zuschauern in Führung, ehe Marvin Pieringer (13.) mit der zweiten Offensivaktion per Elfmeter auf 2:0 erhöhte. Loïs Openda (45.+2) erzielte den Anschlusstreffer, Benjamin Sesko (64.) den Ausgleich vom Punkt.
RB enttäuscht in Halbzeit eins
Vor dem DFB-Pokalviertelfinale an diesem Mittwoch (20.45 Uhr/Sky) gegen den VfL Wolfsburg mit Ex-Trainer Ralph Hasenhüttl schrillen bei den Sachsen die Alarmglocken. Nach dem frühzeitigen Champions-League-Aus will man nicht auch noch im Pokal vorzeitig ausscheiden.
Vor dem Sonntagspiel hatte Sportchef Marcel Schäfer noch das Motto ausgegeben: "Jetzt haben wir den größten Teil der Mannschaft endlich mal wieder zur Verfügung und konnten trainieren über eine ganze Woche und hoffen, dass wir das bei der Art und Weise und beim Ergebnis sehen." Er wurde in Halbzeit eins schwer enttäuscht.
Heidenheim war trotz der sieben Wechsel von Trainer Frank Schmidt, der auch noch den verletzten Leo Scienza ersetzen musste, mehr als effektiv. Der in die Startelf gerückte Honsak nutzte die erste Offensivaktion zur Führung. Eiskalt schoss er aus 18 Metern den Ball in den Winkel, nachdem die RB-Abwehr den eigentlich schon gewonnenen Ball nicht resolut geklärt hatte.
RB wacht spät auf
Auch der zweite Versuch der Gäste war erfolgreich. Nachdem Orban den im Strafraum wegrutschenden Pieringer noch berührt hatte, zeigte der Unparteiische Martin Petersen sofort auf den Punkt. Der Gefoulte verwandelte sicher. Peter Gulacsi verhinderte dann mit einer Parade beim erneuten Schuss von Honsak das 0:3 (23.).
Dabei hatte Coach Schmidt nach dem Aus in der Conference League gegen den FC Kopenhagen große Sorgen vor dem Spiel. Er war auf der Suche nach "frischer Energie". Das könne man nicht wegdiskutieren. "Wir müssen uns wieder mehr wehren und standhaft bleiben." Diese Strategie ging zunächst auf.
Leipzig hatte seine erste hochkarätige Chance in der 41. Minute, als Sesko spontan von der Strafraumgrenze abzog - Gästekeeper Kevin Müller parierte. Rose musste davor schon frühzeitig wechseln, brachte für den mit Kreislaufproblemen vom Feld gehenden Christoph Baumgartner (33.) Arthur Vermeeren.
Openda beendet Torflaute
Nach insgesamt 517 Minuten beendete Openda dann seinen Torfluch. Der 25-jährige Belgier, der zuletzt im Dezember getroffen hatte, nutzte eine Vorlage von Sesko halbrechts im Strafraum zum Anschlusstreffer (45.+2).
Nach dem Wechsel übernahm RB das Zepter, hatte plötzlich mehr Tempo und Energie drin. Als Tim Siersleben mit dem Unterarm Openda (59.) im Gesicht traf, zeigte Martin Petersen auf den Punkt. Mehrmals wurde vom VAR überprüft, dann auch nochmal vom Schiedsrichter selbst, ehe Petersen die Entscheidung im Stadion live per Mikrofon verkündete.
Den Elfmeter verwandelte Sesko (64.) zum Ausgleich. Dann stürmten nur noch die Leipziger. Xavi Simons (87.) und Kevin Kampl (90.+3) vergaben kurz vor Schluss gute Chancen zum Sieg.
© dpa-infocom, dpa:250223-930-384064/2