Schokolade von der Oma und Pflaster von der Mudder
Das Hamburger Trio Deine Freunde macht coolen HipHop für Kinder und begeistert damit in Freiburg auch Mamas und Papas.
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Dass das Schmitz Katze trotzdem nur halb voll ist, liegt vielleicht an der suboptimalen Werbung: In der Stadt hingen nur kleine Plakate, auf denen auch noch eine falsche Anfangszeit stand: 20 Uhr – wie für ein Erwachsenenkonzert. Dabei stehen hier im Publikum vorne die Kinder, von ungefähr Vier- bis zu vielleicht Zwölfjährigen, hinten erst die Eltern. Von denen finden die meisten das Konzert aber auch richtig gut. Die Kinder vorne hüpfen und antworten lautstark auf das, was die drei auf der Bühne von sich geben. Aber auch hinten rappen und singen manche Papas und Mamas erstaunlich textsicher mit.
Deine Freunde machen nämlich Lieder für die ganze Familie. Die Kinder-Erfahrungen, die sie wiedergeben, kennt schließlich auch jeder Erwachsene noch. Und ihre Raps und Refrains sind so flüssig und melodisch, die von DJ Markus Pauli zugrunde gelegten Grooves sind so rund, dass Deine Freunde auch einem Fan der Fantastischen Vier gefallen dürften. Zwei Alben haben die drei Hamburger bislang gemacht, "Ausm Häuschen" und "Heile Welt", im Konzert gibt’s einen Querschnitt durch beide.
In ihren Liedern geht es um die Oma, bei der es immer Süßigkeiten gibt ("Schokolade"), um die Angst im Dunkeln im Bett ("Gruselgefahr") oder die einsilbigen Antworten, die Kinder auf Erwachsenen-Fragen gerne geben ("Erzähl mal").
Mindestens zwei Stücke haben Deine Freunde, die eigentlich Hits hätten werden müssen: "Einfach klein sein", in dem die Sehnsucht, Kind sein zu dürfen, den Anforderungen förderwütiger Eltern mit einer wunderbaren Melodie gegenübergestellt wird. Und "Deine Mudder", einen rollenden Rap-Song mit charmantem norddeutschem Akzent, in dem der Mutter, die einem ein Pflaster aufs Knie klebt, ein schüchternes Lob dargebracht wird.
Zu "Deine Mudder" zeigen Deine Freunde auf einer Leinwand hinter sich Mutter-und-Sohn-Fotos aus ihrer eigenen Kindheit. Das macht die drei noch mehr zu Sympathieträgern, als sie es ohnehin sind. Der schlaksig-spaßige Florian und der süß-emotionale Lukas tigern HipHop-mäßig über die Bühne, schauspielern auch ein bisschen, während DJ Markus hinter einem großen gemalten Ghettoblaster die Beats beisteuert. Zusammen mit den Videoeinspielungen – sehr lustig ist das Flammenhaar-Monster zu "Gruselgefahr" – gibt das eine richtig runde Show. Wie war’s? "Gut" oder gar "super" sagen die Kinder hinterher.
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