BZ-Interview
Schmeicheleien: „Anfällig sind wir alle“
BZ-GESPRÄCH mit dem Politologen Hans-Otto Mühleisen über das Rauschgift der Mächtigen und Ohnmächtigen: die Schmeichelei.
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Der Begriff steht weder im Grundgesetz, noch im politischen Wörterbuch. Und doch spielt er eine Riesenrolle in der Politik: Schmeichelei. Es ist die Kunst, jemanden so subtil für eigene Interessen einzuspannen, dass er es nicht merkt. Der Politologe Hans-Otto Mühleisen (69) hat das Phänomen erforscht. Mit ihm sprach Stefan Hupka.
BZ: Herr Professor Mühleisen, wir schätzen uns glücklich, dass einer der brillantesten Denker und Redner seiner Zunft geruht, einige Minuten mit uns zu sprechen, und möchten uns gleich erkundigen, warum er mit seiner Fülle von Begabungen nicht längst in der großen Politik Karriere gemacht hat.Mühleisen(lacht):Sie wollen mir schmeicheln.
BZ: Warum könnte ich das wollen?
Mühleisen: Weil Schmeichelei ein Grundphänomen aller Beziehungen zwischen Menschen ist, von der Familie über die Wissenschaft bis in die Politik. Und weil sie mehr Wirkung hat, als wir wahrnehmen. Wenn wir einen Blick dafür bekommen, wie das funktioniert, dann merken wir, dass wir selber dieses Mittel permanent anzuwenden versuchen. Übrigens auch, dass wir angeschmeichelt werden, wenn wir selber etwas zu vergeben haben...
BZ: ... zum ...