USA

Schäferhündin erhält Auszeichnung für Rettung von Menschen

Tapferkeit wird belohnt: Die amerikanische Schäferhündin Lucca hat mit der „Dickin Medal“ die höchste Auszeichnung bekommen, die es für ein Tier gibt. Das britische Militär ehrte die mittlerweile zwölfjährige Hündin bei einer Zeremonie in London. Sie rettete wohl tausende Leben in Irak und Afghanistan, weil sie bei mehr als 400 Einsätzen Sprengsätze und Waffenverstecke erschnüffelt hat.  

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Lucca mit ihrem Herrchen, Sergeant  Chris Willingham   | Foto: dpa
Lucca mit ihrem Herrchen, Sergeant Chris Willingham Foto: dpa

WASHINGTON.

Es passierte während des letzten ihrer mehr als 400 Spezialeinsätze in Irak und Afghanistan. Die von den US Marines trainierte Schäferhündin hatte auf einer Patrouille in der afghanischen Helmand Provinz gerade einen selbstgebastelten Sprengsatz mit rund 30 Pfund Explosivmaterial entdeckt. Pflichtbewusst signalisierte Lucca ihrem Führer, Feldwebel Juan Rodriguez, den Fundort. Dann suchte die Hündin weiter. Kurz darauf detonierte ein zweiter Sprengsatz, den sie versehentlich berührt hatte. "Es war eine gewaltige Explosion", erinnert sich Rodriguez, der das Schlimmste für seine treue Begleiterin fürchtete. Der Marine eilte zum Ort des Geschehens, um Lucca erste Hilfe zu leisten. Die Explosion unter ihrem Körper hatte dem Spürhund das linke Bein weggerissen und den Brustkorb schwer verbrannt. Wie durch ein Wunder lebte Lucca aber noch. Stabsfeldwebel Rodriguez wich nicht von ihrer Seite. Er war bei Ihrer Operation zugegen und begleitete sie durch den Rehabilitations-Prozess. "Sie hat mein Leben so oft gerettet", erklärt er seine Nähe zu dem Tier. "Ich wollte sicherstellen, dass ich für sie da war, wenn sie mich brauchte". Zehn Tage später konnte Lucca schon wieder laufen. Obwohl sie nur noch drei Beine hatte und Wundverbände ihre Brust schützten.

Zur größten Freude ihres Führers hatte sich Luccas Charakter nicht verändert. Sie war dieselbe freundliche Hündin, die intuitiv verstand, was ihr Herrchen wollte. Auf ihrem Rückweg in die USA machte Lucca nach ihrer Evakuierung noch einen Zwischenstopp zur Pflege in Deutschland. Fast auf den Tag genau vier Jahre nach der Verletzung in Afghanistan erhielt Lucca nun die höchste Ehre, die einer Hündin zuteilwerden kann. Dafür reiste sie von ihrem Ruhesitz in Kalifornien nach London, wo sie in den berühmten "Wellington Barracks" die Dickin Medaille der Organisation "People’s Dispensary for Sick Animals" verliehen bekam.

"Tausende Kameraden sind Dank ihrer Fähigkeiten lebend zurück gekommen", lobt Sergeant Chris Willingham die Hündin, die er in Irak führte und nun nach ihrer Pensionierung zu sich genommen hat. Auch sein eigenes Leben und die sichere Rückkehr zu seiner Familie habe er Lucca zu verdanken. "Ich versuche Sie heute, so gut es geht, zu verwöhnen." Neben Willingham tauchte auch der frühere Kommandeur des U.S. Army Public Health Commando, Generalmajor Dean G. Sienko, zu der Feierstunde in London auf. "Ich weiss, dass Du mich nicht verstehen kannst", wandte sich dieser direkt an die Hündin. "Aber ich hoffe Du spürst die menschliche Wärme, den Dank und Stolz, den wir alle für Deinen heroischen Einsatz empfinden". Lucca ist die 61. Empfängerin des britischen Militär-Ordens, der seit 1943 für Tiere im Kampfeinsatz vergeben wird. Sie teilt die Ehre mit 31 weiteren Hunden.
Schlagworte: Chris Willingham, Juan Rodriguez, Dean G. Sienko
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