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Rettet die Ruinen!

Wo Verliese und tiefe Brunnen ihre Schrecken verlieren: Kinder beim Hochburgverein.  

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Eine Schatztruhe! Wir haben einen Schatz gefunden. Kommt schnell", rufen die Kinder aufgeregt ihren Kameraden zu. Die tollen noch zwischen den alten Gemäuern herum und laufen jetzt schnell auf das Burgtor zu. Beim Ausflug auf die Hochburg bei Emmendingen kann man was erleben. Echte Schätze, Gold und Edelsteine, Schmuck und Silbergeschirr, findet man heute leider nur noch auf Vorbestellung und im Spiel - dann nämlich, wenn die jemand zuvor versteckt hat.

Janina, Svenja, Kevin (alle 13), Luisa (12), David (11) und Anna-Lena (9) wissen das. Trotzdem kommen sie an vielen Wochenenden im Jahr auf die Burg. Hin und wieder spielen sie hier auch. Aber deswegen steigen sie nicht die Anhöhe hinauf. Sie kommen, um zu arbeiten. Freiwillig. Und das macht ihnen auch noch richtig Spaß. Die Kinder gehören zur Arbeitsgruppe des Vereins zur Erhaltung der Hochburg. Da träumt man nicht von Heldentaten, von Rittern und Burgfräulein. Da packt man nicht beherzt die Lanze, sondern Schaufel und Hacke an.

"Wir putzen die Mauern", erklärt Janina, "holen das Gras aus den Rillen und den Humus aus den Mauerritzen und säubern die Abflüsse." Janina weiß eine Menge über Burgen und natürlich besonders viel über die Hochburg. Hier macht sie sogar richtige Führungen für Kinder und Jugendliche. Ihr Vater steht dabei zwar im Hintergrund, sie aber hat das Wort und erklärt, was eine Wette ist und wo der Burgbrunnen, die Küche und die Bastionen sind.

"Bei den Führungen kommt man in Räume, die sonst abgeschlossen sind", ergänzt Luisa. Und sie weiß, was nicht nur Kindern das Gruseln lehrt: "Da wird das alte Gefängnis aufgemacht. Das ist düster und kalt. Kerzen flackern. Und in einer Ecke kann man ein Skelett sehen." Wer mag das gewesen sein? Was hat er verbrochen? Wer hat ihn hier vergessen und jämmerlich in diesem Verlies verschmachten lassen?

Tja. Das weiß man heute nicht mehr so genau. Aber die Burg birgt noch so viele Geheimnisse, dass man sie ohnehin nicht alle enthüllen kann. Goldtaler, Edelsteine und schweren Perlenschmuck gräbt man nicht mehr aus. Aber das eine oder andere Fundstück kommt doch ans Licht. "Als der Keller planiert wurde", erinnert sich Janina, "haben wir Keramikscherben gefunden." Die sind schon ein paar Hundert Jahre alt, hat ihr Vater festgestellt. Und jetzt kann man sie in dem kleinen Museum in der Hochburg anschauen.

Barbara Freitag

Ressort: Zisch

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