Raum für eigene Bildsprachen
Osterakademie: "Irr.Sinn. Warum wird die Welt verrückt?" – ein Jugend-Filmprojekt in Freiburg.
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Seit Herbst trifft man sich regelmäßig mit einer Gruppe Jugendlicher, die an einem Dokumentarfilm über große Fragen arbeitet. Wie es dazu kam, erklärt Petra Gaus so: "Das Ganze ist ein Folgeprojekt: Im letzten Jahr entstand mit Firmanden der Film ‚Suche.Sinn‘, da ging es um Glauben in ganz unterschiedlichen Facetten." Die Resonanz war jedenfalls beeindruckend: Der Film war schnell Gesprächsthema, er wurde im Religionsunterricht vieler Klassen gezeigt, und die öffentlichen Vorführungen sprachen ein breitgefächertes Publikum an.
Einige der Jugendlichen aber wollten weitermachen, und neue Jugendliche kamen hinzu. Das Thema "Irr.Sinn. Warum wird die Welt verrückt?" wurde von den Jugendlichen selbst vorgeschlagen. Man beschloss, daraus ein filmisches Rechercheprojekt zu machen, das über ein Jahr laufen soll. Dafür wurde dann auch Josef Mackert von der Katholischen Akademie angefragt. "Als Studienleiter für die Zukunftsthemen der Gesellschaft habe ich begonnen, in der Katholischen Akademie eine Junge Akademie aufzubauen. Sie soll kein Programm für Jugendliche machen, sondern mit ihnen ihre eigenen Themen und Fragen untersuchen und diskutieren, Experten treffen und auf Exkursionen gehen", sagt Mackert. Und ergänzt: "Die Akademie will ihnen zuhören und ihnen Raum und Aufmerksamkeit verschaffen. Das gemeinsam mit Jugendlichen entwickelte Filmprojekt über die Frage, warum uns die Welt zunehmend verrückt erscheint, passte also wunderbar zu meinem partizipativen Ansatz."
Bei der Freiburger Osterakademie werden nun drei Tage lang Expertinnen und Experten zu den von der Filmgruppe ausgewählten Themenbereichen eingeladen und die Akademieräume für Workshops und Diskussionen zur Verfügung gestellt. Um welche Themen es gehen wird, umreißt Petra Gaus: "Für die Jugendlichen waren das die vier Bereiche Politik, die digitale Welt, die Medizin und die Religion. Und darüber, wie eine große Klammer, das Thema der menschlichen Beziehungen – von der Partnerbörse bis zum Cybersex."
Zur Stelle sein werden Zukunftsforscher, IT-Spezialisten, Hirnforscher, eine Islamwissenschaftlerin, ein katholischer Theologe und Journalisten. Befragt wird ein Politiker, der sehr jung für den Bundestag kandidiert. Außerdem gibt es einen experimentellen Workshop, in dem die Grenzen zwischen realer und digitaler Welt ausgelotet werden sollen.
Joe Killi, jener Musiker und Filmemacher, hat mit den Jugendlichen auch schon den ersten Film "Suche.Sinn" gemacht. Sein aktuelles Konzept umschreibt er so: "Wir machen wieder einen Dokumentarfilm als Mischform von Animationen und Video. Dabei sind die Interviews zentral, aber vor allem bei den Themenbrücken und Übergängen ist viel Raum für Abstraktes, für Spielereien und eigene Bildsprachen." Bei der Osterakademie wird Material gesammelt, dann gibt es Zeit zum Bearbeiten und Experimentieren. Er sei froh, dass dieses Projekt auf ein Jahr konzeptioniert ist, sagt Killi, der es toll fände, "auch eigene Filmmusik zu entwickeln".
Grundsätzlich kommt alles auf die Interessen der Jugendlichen an: Jeder kann sich bei der Osterakademie einbringen, wie und wo er mag. Neben dem Bildungsangebot der Jungen Akademie soll der Film als künstlerisches Statement verstanden werden.
verrückt? Osterakademie der Kath. Akademie, Freiburg, 18. bis 20. April. Anmeldung:
[email protected]
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