"Quatsch, doch nicht in Solingen"
ORTE, DIE GESCHICHTE SCHRIEBEN (V): Mit dem tödlichen Brandanschlag auf eine türkische Familie wurde die Klingenstadt zum Synonym für Fremdenhass.
Kirsten Wörnle
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Es gibt Orte, die, wenn ihr Name fällt, gleich einen Film in Gang setzen: Schauplätze, die über Tage oder Jahre die Republik beschäftigten. Was ist ihr Geheimnis, wo steckt ihr Mythos? Die Autoren unserer Serie sind auf Sommerreise gegangen - an Orte, die Geschichte schrieben. Und Geschichten.
Zwischen Haus Nummer 83 und Haus Nummer 79 klafft eine Lücke. Da, wo früher einmal die Untere Wernerstraße 81 war, wuchern jetzt Gräser und wilde Erdbeeren. Die Stadt hat fünf Kastanien gepflanzt, als Erinnerung an die fünf Todesopfer. Ein paar Reste von Grundmauern sind noch zu sehen, auch ein kleines Stück Kellertreppe.29. Mai 1993, etwa halb zwei Uhr morgens. Auf der Solinger Feuerwehr-Leitstelle leuchten schlagartig alle Notrufleitungen auf. In der Unteren Wernerstraße brennt ein Haus. Die Einsatzkräfte ahnen noch nicht, dass diese Nacht Geschichte schreiben wird. Das Feuer breitet sich in dem Fachwerkbau rasend schnell aus. Es ist das Haus der türkischen Familie Genç, ein Haus, in dem 14 Menschen geschlafen haben, als vier junge Männer Feuer ...