Nachgezählt
Quadratmeterpreise für Bauland in Emmendingen sinken leicht
Der Kreis Emmendingen bietet mit 407 Euro pro Quadratmeter günstige Baulandpreise – jedenfalls im Vergleich zu Mainz und München. Doch wie sieht die Flächennutzung aus?
Mi, 8. Jan 2025, 7:00 Uhr
Emmendingen
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In der Bundesliga der Baulandpreise hat der Spitzenreiter gewechselt: Mainz hat München den jahrelang gehaltenen Titel abgenommen: 2526 Euro kostete dort der Quadratmeter Bauland im Schnitt, München lag bei 2497 Euro, wenn alle von den Finanzämtern bis 31. Dezember 2023 erfassten Käufe und Verkäufe zugrundegelegt werden. Das meldet der Zeitungsdienst Südwest in einer Presseinformation. Für das gleiche Geld gäbe es im Kreis Emmendingen 6,2 Quadratmeter Bauland, wie die Regionaldatenbank Genesis als aktuellen Wert ausweist. Denn hier zahlten Käuferinnen und Käufer nach ihren Meldungen ans Finanzamt rund 407 Euro pro Quadratmeter. Das ist Platz 46 in der bundesweiten Baulandpreis-Bundesliga, unter 396 ausgewerteten Stadtstaaten, Städten und Landkreisen (wobei gilt, je weiter hinten, desto niedriger ist der Quadratmeterpreis).
Allerdings gilt zu beachten: Wenn es baureifes Land war (bei dem der Bagger gleich rollen konnte), liegt der Schnitt in Mainz bei 2792 Euro pro Quadratmeter und in München leicht höher bei 2868 Euro. Am günstigsten kommen Bauherren derzeit im Kreis Spree-Neiße Land an Baugrund: Für elf Euro war dort der Quadratmeter im Schnitt zu haben, oder für rund 25 Euro, wenn schnell gebaut werden sollte. Der bundesweite Schnitt liegt bei 126 Euro (Vorjahr: 139 Euro). Da schlägt sich der bröckelnde Bauboom nieder. Auch im Kreis Emmendingen. Hier sank der durchschnittliche Baulandpreis zuletzt leicht.
Um Bauland auszuweisen, braucht es Fläche, klassischerweise Äcker und Wiesen. Laut der aktuellen Statistiken hat der Kreis Emmendingen eine Bodenfläche von 67.980 Hektar, die wie folgt genutzt wurde: 5042 Hektar werden in der Flächennutzungsstatistik als Siedlungsfläche geführt. Weitere 2817 Hektar fallen in die Rubrik Verkehr. Und für alles, was grün oder sonstwie bewachsen ist oder landwirtschaftlich genutzt wird, heißt der Oberbegriff Vegetation. Darunter fallen 59.128 Hektar oder 86,98 Prozent der Fläche des Kreis Emmendingen. So gesehen wäre also noch Fläche da.
Durchschnittliche Preise ergeben sich auf Kaufverträge-Auswertung
Der durchschnittliche Quadratmeterpreis je nach Bauland-Untergruppe, der hier angegeben ist, errechnet sich dabei aus tatsächlichen Grundstücksgeschäften. Basis der hier genannten Durchschnittswerte sind die Daten, die zur Berechnung der Grunderwerbsteuer ans Finanzamt gemeldet werden. Vorausgesetzt, es wechselt kein Schwarzgeld zwischen den Beteiligten, sind das also die gezahlten Baulandpreise in Euro und Cent, die in diese Kaufwerte-Statistik einfließen. Dabei weist die Statistik aus, dass bis zum Jahreswechsel von 2023 nach 2024 in Baden-Württemberg exakt 1819 baureife Grundstücke verkauft wurden. Dazu kamen 249 Verkaufsfälle mit Bauerwartungsland, macht zusammen 2068 Käufe und Verkäufe.
Wird nichts verkauft, gibt's dafür auch keine Zahlen. Aber weil die Kommunen Grundsteuer wollen, gibt es Menschen, die schätzen: Wer wissen will, was sein Grundstück im Prinzip wert ist, kann auf die Werte des örtlich zuständigen Gutachterausschusses zurückgreifen.
Im Kreis Emmendingen wurden folgende Käufe und Verkäufe gemeldet: Insgesamt 24 Baugrundstücke wurden hier im Jahr 2023 verkauft, dabei handelt es sich ausnahmslos um baureife Grundstücke. Bei Letzteren kostete der Quadratmeter auf Euro und Cent gerechnet im Schnitt 407,14 Euro. Das waren 6,43 Euro (oder 1,6 Prozent) weniger als im Jahr davor. Der Gesamtumsatz aller gemeldeten Baulandgeschäfte wurde auf 3,74 Millionen Euro beziffert (Vorjahr: 11,26 Millionen Euro).
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