Psychedelische Märchenreise
JUGENDDRAMA: "Es war einmal Indianerland".
epd
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Der Prinz ist der 17-jährige Mauser (Leonard Scheicher) aus der schäbigen Hochhaussiedlung, die Angebetete Jackie (Emilia Schüle), die Göre aus dem Villenviertel. Und dann ist da noch Edda (Johanna Polley), die in einem knallbunten Süßigkeitenladen arbeitet: Mit großer Brille, bravem Pony, ruhig und ein wenig lakonisch ist sie das krasse Gegenteil zur überdrehten Jackie, die sich selbst als "eitel, zickig und unkeusch" beschreibt.
Das alles klingt etwas wirr, ist es auch. Zumal immer mal wieder ein Indianer (Robert Alan Packard) auftaucht, den aber nur Mauser zu sehen scheint. Regisseur Çatak ("Sadakat") spielt mit den Bildern und harten Szenenwechseln – manchmal ein bisschen zu offensichtlich: Hier die der tristen Wohnsilos mit kleinkriminellen Halbwüchsigen, da die Jugendstilvilla, in der sich jugendliche Hippies tummeln. Bunte Klamotten, riesige Sonnenbrillen, viel Glitter und viel Drogen: Sie wollen zu einem Festival irgendwo an der Grenze.
War es am Anfang Jackie, die Mauser verzauberte, entpuppt sich Edda nach und nach als die Märchenprinzessin, das Aschenputtel: Sie schreibt geheimnisvolle Postkarten an Mauser, lebt in einer verwunschenen Laube und ist bereit, ihn mit ihrem knallroten uralten Käfer zu dem Festival zu fahren, auf dem er auch seinen Vater (Clemens Schick) wähnt. Mauser, der normalerweise nicht einmal Alkohol trinkt, kommt dabei auf einen derartigen Drogentrip, dass nicht mehr auszumachen ist, was tatsächlich passiert und was sich nur in seinem Kopf abspielt.
Der Film solle ein wilder Trip werden, eine psychedelische Reise, hatte Çatak bei den Dreharbeiten gesagt. Eine Reise, die man nicht versuchen sollte zu kontrollieren. (Läuft in Freiburg, ab 12)
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