Account/Login

Protest, Gewalt, Gedenken zum Jahrestag des Hamas-Überfalls

  • dpa &

  • Mo, 07. Oktober 2024
    Deutschland

     

Zum Jahrestag des Hamas-Massakers in Israel gab es am Sonntag zahlreiche Demonstrationen, vor allem in Berlin. Dort kochten die Emotionen hoch. Es flogen Steine und Flaschen. Mehrere Menschen wurden festgenommen. .

1/2
Teilnehmer einer propalästinensischen Demonstration in Berlin stehen einer Reihe von Polizisten gegenüber (l.). Die Versammlung trug den Titel „Demo gegen Genozid in Gaza“. Nach Angriffen auf Polizeibeamte wurde die Veranstaltung abgebrochen. Vor dem Brandenburger Tor gingen indes Hunderte gegen Antisemitismus auf die Straße. Foto: Joerg Carstensen (dpa)
Unmittelbar vor dem Jahrestag des Hamas-Massakers in Israel und dem folgenden Gaza-Krieg sind in mehreren deutschen Städten Tausende Menschen auf die Straße gegangen. Größere Demonstrationen gab es in Berlin, Düsseldorf, Hamburg, München, Stuttgart. Die Polizei hatte vor Ausschreitungen gewarnt, Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) hatte ein hartes Durchgreifen gegen Antisemitismus angekündigt.

Bei einer propalästinensischen Demonstration in Berlin-Kreuzberg kam es am Sonntag zu Tumulten mit Stein- und Flaschenwürfen auf Polizisten. Demonstranten versuchten, eine Polizeikette zu durchbrechen, Böller wurden gezündet. Verbotene Parolen wurden gerufen oder unerlaubte Symbole gezeigt. Mehrere Menschen wurden festgenommen, wie eine Polizeisprecherin sagte. "Aufgrund der Unfriedlichkeiten wurde die Versammlung abgebrochen", erklärte sie.

Die Demonstranten in Kreuzberg wurden von der Polizei über Lautsprecher informiert: "Die öffentliche Sicherheit ist gefährdet." Als Grund dafür wurden Straftaten aus der Versammlung heraus genannt. 3.500 Menschen hatten sich laut Polizei an dem Protestzug mit dem Titel "Demo gegen Genozid in Gaza" beteiligt. Angekündigt waren 1.000 Teilnehmer.

Bei einer proisraelischen Demonstration am Brandenburger Tor wurde eine große Israel-Flagge ausgebreitet. Laut Polizei zogen 500 Menschen zum etwa einen Kilometer entfernten Bebelplatz. Dieser ist symbolisch zum "Platz der Hamas-Geiseln" geworden. Unter anderem erinnern dort leere Stühle an die Opfer.

Am 7. Oktober 2023 hatten Terroristen der Hamas mehr als 1.200 Menschen in Israel getötet und etwa 250 weitere als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Dies war der Auslöser für den Gaza-Krieg.

In München kamen laut Polizei mehr als 8.000 Menschen zur Gedenkveranstaltung "365 Tage – München gegen Antisemitismus" zusammen. Daran nahmen der israelische Botschafter in Deutschland, Ron Prosor, und der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, teil. In Sichtweite fand eine Gegendemo der Gruppierung "Palästina spricht München" unter dem Slogan "365 Tage Genozid" statt, an der 1.200 Menschen teilnahmen.

Auf die CDU-Parteizentrale in Berlin wurde eine Farbattacke verübt. Laut Polizei soll in der Nacht auf Sonntag eine vermummte Person einen roten Schriftzug an das Gebäude geschmiert haben, der im Kontext zum Nahostkonflikt stehen soll. Der für politisch motivierte Straftaten zuständige Staatsschutz ermittelt.

Ressort: Deutschland

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Mo, 07. Oktober 2024: PDF-Version herunterladen

Artikel verlinken

Wenn Sie auf diesen Artikel von badische-zeitung.de verlinken möchten, können Sie einfach und kostenlos folgenden HTML-Code in Ihre Internetseite einbinden:

© 2024 Badische Zeitung. Keine Gewähr für die Richtigkeit der Angaben.
Bitte beachten Sie auch folgende Nutzungshinweise, die Datenschutzerklärung und das Impressum.

Kommentare

Liebe Leserinnen und Leser,
die Kommentarfunktion ist aktuell geschlossen, es können keine neuen Kommentare veröffentlicht werden.

Öffnungszeiten der Kommentarfunktion:
Montag bis Sonntag 6:00 Uhr - 00:00 Uhr


Weitere Artikel