ProContra: Brauchtum oder Belästigung?

Hannah Amann sieht Fasent als Chance, Leute kennenzulernen und Brauchtum zu pflegen.  

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Foto: privat
Warum feiern wir eigentlich Fasent? Es ist ein alter Brauch der Germanen. Sie feierten jeden Frühling ein wildes Fest, um die bösen Wintergeister zu vertreiben. Dafür setzten sich die Dorfbewohner schreckliche Masken auf und machten mit Schellen und Rasseln einen riesigen Krach. Dieser Brauch wurde bis heute erhalten und hat sich sogar noch weiterentwickelt. Kleine und große Zünfte versammeln sich, um den Winter gemeinsam zu verabschieden.

Die Fasent bietet auch gute Unterhaltung für Jung und Alt und dient als Flucht aus dem Alltag. Hierbei lernt man immer wieder neue Leute kennen und die Gemeinschaft in einer Zunft oder in einem Dorf
wächst weiter zusammen. Die Sitten und Bräuche aus anderen Regionen können bei Umzügen und Abendveranstaltungen kennengelernt werden.

Mit dem Schmutzigen Donnerstag fängt die Fasentwoche an. Schmutzig bedeutet hierbei nichts weiter als "heiß und fettig".Warum? Am schmutzigen Donnerstag wird gerne fettig Gebackenes gegegessen, wie Fasnachtskiechli oder Scherben. Ebenso findet an diesem Tag der Hemdglunker statt. Dort ziehen alle Bewohner in weißen Nachthemden durch die Stadt und in den Wirtschaften aber auch bei vielen anderen Festen wird noch ordentlich gefeiert.

Der Rosenmontag gilt als Höhepunkt der Fasent. Hier kann man sich vor der Fastenzeit noch einmal so richtig austoben und sein Essen genießen. Genauso groß gefeiert werden das Narrenspiel oder der Brunkabend. Dabei tanzen viele Gruppen und erzählen lustige Geschichten.

Vielleicht hat ja der ein oder andere nun Lust bekommen, einer Zunft beizutreten, um neue Leute kennenzulernen und an der Gemeinschaft teilzuhaben – und das nicht nur zur Fasentzeit. Möglichkeiten gibt es genug: Sei es mit dem Musikverein die Straßen zum Vibrieren zu bringen, mit dem Narrenballett das Tanzbein zu schwingen oder in kreative Kostüme zu schlüpfen.
Schlagworte: Hannah Amann

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