POPCORNER: Auf der Suche
Die drei von Destiny's Child singen wieder zusammen.
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Die ersten Stücke ihrer neuen CD, "Lose My Breath" und "Soldier", machen nahtlos da weiter, wo "Survivor" aufhörte: HipHop-getränkte, kompakte Dance-Tracks mit geschliffenen Vokalarrangements. Dann wird es, überraschend, sehr viel langsamer. Die Midtempo-Grooves "Girl" oder "Free", die Soul-Balladen "Bad Habit" oder "If" legen zwar Zeugnis von der großen Bandbreite des Rhythm 'n' Blues ab. Beyonce, Kelly und Michelle machen auch auf diesen eher sinnlichen Liedern keine schlechte Figur, sie sind ein extrem eingespieltes Trio, ob sie sich nun mit gewagten Phrasierungen in alle Höhen schrauben oder durch rauchiges Timbre überzeugen.
Doch die jungen Damen wollen wohl nicht zeit ihres Künstlerlebens mit rockigen Beats die Tanzflächen füllen, man spürt den Wunsch nach einer Weiterentwicklung. Und da liegt das Problem dieser CD. Im klassischen Soul zeigen gerade Anita Baker, Oleta Adams, Stephanie Mills und Regina Belle mit großartigen neuen Veröffentlichungen, zu was einzigartige Stimmen fähig sind. Im Nu-Soul haben Alicia Keys, Angie Stone, Jil Scott oder auch die (noch) unbekannte Sängerin Trina Broussard die musikalische Messlatte so hoch gelegt, dass "Destiny Fullfilled" nicht darüber kommt. Beyonce Knowles, die Chefin des Trios ist halt keine Mary J. Blige oder Mariah Carey. Was bleibt, ist eher ein Achselzucken über eine mit riesigem Aufwand betriebene Produktion, die das Trio auf der Suche nach einem neuen Sound zeigt. Man mag bezweifeln ob der eingeschlagene Weg der richtige ist.
Christian Hodeige
Destiny's Child: "Destiny Fulfilled" (Sony)
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