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120.000 Kräfte gesucht

Pflege verdient mehr Wertschätzung

Mehr Gesundheitsausgaben, höhere Lebenserwartung: Das Gesundheitswesen bietet sichere Arbeitsplätze. Bis 2025 sind 112.000 Stellen in der Pflege zu besetzen.  

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Pflege.  | Foto: fotolia.com/Erwin Wodicka
Pflege. Foto: fotolia.com/Erwin Wodicka
Erstmals überstiegen 2012 die Gesundheitsausgaben die 300-Milliarden-Euro-Grenze, wie es in einer Pressemitteilung des Statistischen Bundesamtes aus dem vergangenen Jahr nachzulesen ist. Rechnet man die Gesundheitsausgaben auf das Maß der wirtschaftlichen Leistung einer Volkswirtschaft – dem Bruttoinlandsprodukt – um, so ergibt das einen Anteil von 11,3 Prozent.

Ein sicherer Arbeitsplatz sollte im Gesundheitswesen, besonders der Pflege, also zu finden sein, zumal durch die steigende Lebenserwartung der Menschen auch eine Zunahme der Pflegefälle zu erwarten ist. Das Forschungszentrum Generationenverträge (FZG) der Freiburger Universität hat bereits 2008 prognostiziert, dass bis zum Jahr 2050 mit einem Anstieg der Pflegebedürftigen von damals 2,1 Millionen auf dann etwa 4,4 Millionen Menschen zu rechnen ist. Eben diese FZG-Studie berücksichtigt zudem den demographischen Wandel, nach dem sich die Zahl der erwerbsfähigen Personen in Zukunft deutlich verringern wird. So berechnete das Statistische Bundesamt, dass bis 2025 etwa 112 000 Pflegekräfte in Vollzeitstellung fehlen, um den Bedarf an professioneller Alten- und Krankenpflege in Deutschland überhaupt decken zu können.

Wie also soll die Versorgungslücke, die durch den steigenden Bedarf an Pflege und Betreuung auf der einen Seite gegenüber der sinkenden Zahl an Erwerbsfähigen auf der anderen Seite entsteht, geschlossen werden? Johanna Knüppel arbeitet als Pressesprecherin beim Deutschen Berufsverband für Pflegeberufe (DfBK) in Berlin, wo sie zudem Fachreferentin für die Pflege in Krankenhäusern ist. Eine Stelle, die auf sie zugeschnitten ist, war sie doch 30 Jahre lang als Krankenschwester tätig. "So paradox es wegen des Fachkräftemangels und nicht besetzter Stellen auch klingen mag, der einzig zielführende Schritt ist es, mehr Personal einzustellen", so die 58-Jährige. Und das kann nur gelingen, wenn das Berufsbild attraktiv ist. Im Durchschnitt hören Kranken- und Altenpfleger nach sechseinhalb Jahren auf, in ihrem Beruf zu arbeiten. Mehr Vollzeitangebote in den Pflegeberufen sind nach der DBfK-Sprecherin vonnöten, mit Arbeitszeitkonten und Schichtzeiten, die etwa mit Zeiten von Kindergärten vereinbar sind. "Stimmen die Arbeitsbedingungen, wird auch keiner so schnell durch seinen Beruf krank. Das ist die Form von Wertschätzung, die besser greift als so manche Imagekampagne für die Pflegeberufe, bei der vieles versprochen wird, was im Arbeitstag ganz anders erlebt wird", so Knüppel weiter.

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Ressort: Beruf & Karriere

Dossier: stellenspezial gesundheit und soziales 2015, Stellen: Gesundheit und Soziales

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