Ohne Wasser geht nichts in der Biosphäre
Rund ums Wasser drehte sich ein Fachsymposium in Freiburg. Die Experten diskutierten über den Schutz von Wasser im Biosphärengebiet Schwarzwald.
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Regierungspräsident Carsten Gabbert betonte: "Vom Fichtensterben über Wassermangel auf den Weiden bis zum Verlust von Lebensraum für Wildtiere und Pflanzen – der Klimawandel macht sich an vielen Stellen bemerkbar. Deswegen sind die Projekte im Biosphärengebiet und im Landkreis so wichtig, um die Folgen abzumildern und für die Zukunft gerüstet zu sein." Landrat Christian Ante ergänzte: "Angesichts des Klimawandels ist das Thema Wasser im gesamten Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald omnipräsent, besonders die zunehmende Trockenheit im Sommer führt zu Problemen."
Die Geschäftsstelle des Biosphärengebiets Schwarzwald beschäftigt sich in mehreren Projekten mit nachhaltiger Wassernutzung und dem Erhalt von Lebensräumen. "Wir haben in diesem Jahr
unser Pilotprojekt zur Weidewasser-Versorgung auf dem Belchen vorgestellt, das auf viel Interesse gestoßen ist", berichtete Geschäftsführer Walter Kemkes. Neben der Erfassung von Weidewasserinfrastruktur wurden in dem Projekt Sanierungspläne erstellt. Mit dem Thema beschäftigt sich auch der Landkreis und stellte beim Biosphärensymposium ebenfalls ein Projekt zur Tränkewasserversorgung auf Weiden vor.
"Darüber hinaus erfassen wir zusammen mit der Uni Basel, der Life Science AG und mit Freiwilligen Quellen und Quell-Lebensräume im Biosphärengebiet, um den ökologischen Zustand zu identifizieren und mögliche Erhaltungs- und Revitalisierungsmaßnahmen dieser wichtigen Habitate voranzubringen", so Kemkes.
Das von der Stiftung Naturschutzfonds Baden-Württemberg aus Erträgen der Glücksspirale mit 184.000 Euro geförderte Projekt stellte Daniel Küry von der Life Science AG vor. "Im Rahmen der Untersuchungen haben wir unter anderem eine in der Region als verschollen geglaubte Köcherfliegenart wiedergefunden, Apatania eatoniana." Das zeige die Bedeutung der Quellen im Südschwarzwald, die auch die endemische badische Quellschnecke beheimaten. Im Rahmen des Projekts wurden seit 2021 bereits 258 Quellen kartiert.
Bei der Kartierung liegt ein wichtiger Fokus auf Citizen Science, der Beteiligung von Bürgerinnen und Bürgern an der Forschung: Es finden regelmäßig Schulungen und Exkursionen für Freiwillige statt. Ziel ist ein Langzeitmonitoring, um die Auswirkungen des Klimawandels auf die Quellen festzustellen. Dabei kommen nicht nur klassische Methoden der Artenbestimmung zum Einsatz, sondern auch sogenanntes Metabarcoding. Dafür wird genetisches Material aus Wasserproben gewonnen, um die in der Quelle vorkommenden Arten zu untersuchen.
Besonders gefährdet durch zunehmende Trockenheit sind auch die Moore im Südschwarzwald. Über Torfmoosrasen können sich im Sommer Temperaturen bis 65 Grad Celsius entwickeln, berichtet Pascal von Sengbusch vom Büro für ökologische Gutachten & Moorkunde auf dem
Fachsymposium.
Neben den Trockenschäden an Torfmoosen komme es außerdem verstärkt zu Mineralisierungen an Weißtorf, der ohnehin nur in den besterhaltenen Mooren vorkomme. Beides führe dazu, dass die Moore weniger CO2 speichern können.
Eine kreative Lösung, um Wasser im Wald zu halten, kommt aus dem Münstertal und wurde ebenfalls auf dem Symposium vorgestellt: Hier werden gezielt Mulden ausgehoben, um Regenwasser zu sammeln und ein zu schnelles Abfließen des Wassers zu verhindern.
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