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Der "Mann aus dem Eis" in Bozen

Ötzi bleibt geheimnisvoll

Sie haben ihn von Kopf bis Fuß durchleuchtet. Sie haben Teile seines Körpers an Spezialisten in aller Welt verschickt. Sie haben bewiesen, dass er ermordet wurde. Und doch überrascht Ötzi, die berühmte Gletscherleiche, die Forscher immer wieder.  

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Die rechte Wange ist dunkler als die l... war für den Mann aus dem Eis tödlich.  | Foto: A0200 epa PA
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Die rechte Wange ist dunkler als die linke: Eine Kopfverletzung war für den Mann aus dem Eis tödlich. Foto: A0200 epa PA
Da liegt er, der nackte Mann, die toten Augen zur Decke gerichtet. Hilflos, ausgeliefert. Die Wände seiner engen Kammer sind mit Eisplatten verkleidet, kleine Scheinwerfer spenden ein helles, kaltes Licht, die Haut glänzt unter einer dünnen Eisschicht. Mit seinen feinen Gliedern und dem schmalen, abgeflachten Körper wirkt er zerbrechlicher als die Glasplatte, auf der er aufgebahrt ist. Erst wurde er ermordet, vor mehr als 5000 Jahren. Und dann von einer Laune der Natur um seine letzte Ruhe gebracht.
Der Raum davor, im Südtiroler Archäologiemuseum, ist ein Tempel und gleichzeitig ein Hochsicherheitstrakt. Ein künstlicher Sternenhimmel taucht ihn in ein gedämpftes Licht. In der Mitte einer Metallwand befindet sich ein kleines Fenster aus Plexiglas. An der Säule davor ist die Farbe abgeblättert, so als ob sich die Besucher dort festhalten, bevor sie den Blick durchs Fenster wagen. Dahinter liegt Ötzi, der Mann aus dem Eis, der faszinierendste Tote, den die Menschheit kennt – und der am besten untersuchte. Trotzdem bleibt er rätselhaft. Er überrascht die Wissenschaftler, wieder und wieder. Weil sie mit immer neuen Methoden an ihm forschen. Und am Ende scheinbar sichere ...

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