Jugendpoltiik

OB Salomon nimmt die Entscheidung zum Jugendzentrum Artik von der Tagesordnung

ADAC-Gebäude, Balz Bambii oder ganz etwas anderes? Die jugendlichen Artik-Aktivisten müssen sich noch gedulden, ob und wie sie weitermachen können.  

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Das Artik-Team selbst sieht seine Zukunft in der früheren ADAC-Filiale. Foto: michael bamberger

Neubau? Sanierung eines Gebäudes? Erstmal eine Zwischenlösung? Die Debatte um den künftigen Standort des Jugendkulturzentrums Artik wird immer unübersichtlicher: Nachdem die Fraktionen zuletzt vehement um Mehrheiten für ihre Positionen gerungen hatten, nahm Oberbürgermeister Dieter Salomon das Thema am Dienstag kurzfristig von der Tagesordnung der Gemeinderatssitzung. Er wolle die Debatte um das Projekt im Zuge des Finanzberichts führen. Schließlich klafften sowohl im laufenden als auch im geplanten Haushalt 2017 und 2018 Millionenlöcher.

Für Salomon ist ein neuer Artik-Standort ein "neues Projekt", für das eine außer- und überplanmäßige Ausgabe notwendig wäre. Die Debatte darüber könne man deshalb nicht führen, ohne den Finanzbericht zu analysieren. Über den Haushalt soll nun in der letzten Gemeinderatssitzung vor der Sommerpause am 26. Juli geredet werden. Der OB sagte zu Beginn der gestrigen Gemeinderatssitzung, dass es im laufenden Haushalt ein 60-Millionen-Loch gebe. Auch in den Kalkulationen für 2017 und 2018 fehlten schon bei den laufenden Kosten 50 beziehungsweise 85 Millionen Euro, Neuinvestitionen seien da noch gar nicht berücksichtigt.

Das Artik sollte und wollte nach langer Standortsuche in die ehemalige ADAC-Niederlassung am Karlsplatz ziehen. Die Stadtverwaltung hatte für eine erforderliche Sanierung des 50er-Jahre-Baus 400 000 Euro zur Verfügung gestellt. Doch dann, die ersten Kisten waren bereits reingetragen, musste man im Rathaus die Notbremse ziehen. Der Umbau sollte nach genauerer Berechnung mehr als das Doppelte (900 000 Euro) kosten, in der kleinen Variante – ohne Sanierung des Untergeschosses und mit eingeschränkter Nutzung der oberen Etage – noch 780 000 Euro. Zudem wäre die Anmietung der früheren ADAC-Filiale wohl auf zehn Jahre begrenzt.

Einigkeit im 48-köpfigen Gemeinderat herrscht darüber, dass das Artik ein neues Zuhause bekommen soll. SPD, Unabhängige Listen, JPG, Freiburg Lebenswert/Für Freiburg und FDP-Stadtrat Nikolaus von Gayling (zusammen 24 Sitze) waren für die kleine Sanierungsvariante. Die Freien Wähler (3) wollten eine Sanierung, wenn sich bis Mitte Oktober keine bessere Lösung auftue, FDP-Stadtrat Patrick Evers hielt sich bis zuletzt bedeckt, und Grüne und CDU (zusammen 20 Sitze) plädierten für einen Neubau – an der Blauen Brücke auf einem Grundstück von Projektentwickler Peter Unmüßig – der davon am Montagabend noch gar nichts wusste.

Für die Neubaupläne zeichnete sich keine Mehrheit ab. Bei der CDU fehlte bei der Abstimmung in jedem Fall ein Stadtrat aus privaten Gründen. Das grün-schwarze Bündnis plädierte für eine Vertagung – um neue Optionen, etwa eine Zwischennutzung der Diskothek "Balz Bambii", zu prüfen und um die Neubaupläne zu konkretisieren. "Wenn man das Geld hat, hätte ein Neubau Hand und Fuß", befand Grünen-Fraktionschefin Maria Viethen am Rande der Sitzung. Für das Geld für die Sanierung könne man eine nachhaltigere Lösung finden: "Das ADAC-Gebäude ist das jedenfalls nicht." SPD-Stadträtin Julia Söhne fand die Entscheidung zu vertagen, "unverschämt" den vielen engagierten Jugendlichen gegenüber.

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