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OB von Rottweil kritisiert Schweizer Rottweiler-Verbot

Ein Leben ohne Rottweiler? Das kann sich der Oberbürgermeister der ältesten Stadt Baden-Württembergs nicht vorstellen. Das Schweizer Verbot ist für ihn ein Unding.  

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Der OB von Rottweil findet das Rottweiler-Verbot des Kantons Zürich nicht gut. Foto: Philipp von Ditfurth/dpa

Quelle: Deutsche Presse-Agentur (dpa).
Die BZ-Redaktion hat diese Meldung nicht redaktionell bearbeitet.

Rottweil (dpa/lsw) - Das am 1. Januar in Kraft getretene Rottweiler-Verbot im Kanton Zürich ist für den Oberbürgermeister von Rottweil völlig unverständlich. "Ein Verbot sollte immer das letzte Mittel sein, das es überhaupt gibt", sagte Christian Ruf der Deutschen Presse-Agentur dpa. 

Der Regierungsrat des Kantons hatte entschieden, die Neuanschaffung von Rottweilern ab dem 1. Januar 2025 zu verbieten. Der Entscheid erfolgte demnach zum Schutz der Bevölkerung nach zwei Beißvorfällen mit Rottweilern, bei denen insbesondere Kinder schwer verletzt wurden. 

OB: Rasse stirbt womöglich aus 

Es gebe viel verhältnismäßigere Mittel, die weniger Eingriff bedeuteten für den einzelnen Hundehalter als ein Verbot, so Ruf. "Ich denke da zum Beispiel an Maulkörbe, an Leinenzwang, aber auch an Auflagen, die dem Halter gegenüber zu machen sind." Mit einem Verbot zu agieren sei zu einfach. Wenn andere Kantone oder andere Regionen dem Beispiel Zürichs folgen würden, könnte die Rasse am Ende aussterben, befürchtet der OB.

Ruf hatte auf seinem Instagram-Profil ein Foto geteilt, das ihn am Schreibtisch sitzend mit zwei Rottweilern zeigt - mit einem echten und einer Rottweiler-Skulptur des Künstlers Ottmar Hörl auf dem Tisch. 

Gegen pauschale Verbote 

Er habe der Zürcher Regierungspräsidentin einen Brief geschrieben, so Ruf. Darin habe er seine Haltung zum Ausdruck gebracht, dass es seinem liberalen Staatsverständnis widerspreche, so ein pauschales Verbot zu erlassen. Man habe der Regierungspräsidentin eine Kunststoff-Figur des Rottweiler Hundes von Hörl übersandt, mit dem Hinweis, dass es dann zumindest weiterhin einen Rottweiler im Kanton Zürich geben werde. Eine Reaktion darauf gebe es nicht. Zuvor hatten mehrere Medien berichtet. 

Hörl ist für Projekte mit großen Mengen industriell produzierter Kunststoff-Figuren bekannt. Hörls Rottweiler aus Bronze gegenüber dem Rathaus der ältesten Stadt Baden-Württembergs erinnert an die Kunstaktion mit 500 Hunden aus Plastik im Jahre 2005 im historischen Zentrum der Stadt.

Rund 350 Rottweiler im Kanton Zürich

Nach einem Vorfall Ende Oktober im schweizerischen Adlikon, bei dem ein Rottweiler mehrere Personen verletzte, darunter zwei Kinder, kam es Anfang Dezember in Winterthur zu einem weiteren Vorfall mit der gleichen Hunderasse. Ein fünfjähriges Kind erlitt dabei schwere Kopfverletzungen und musste operiert werden. Im Kanton Zürich sind rund 350 Rottweiler registriert. Für Halterinnen und Halter dieser Rottweiler besteht die Möglichkeit, eine Haltebewilligung zu beantragen.

Die gezielte Rottweiler-Zucht fand der Legende nach in Deutschland statt, und zwar in der Region um Rottweil – daher der Name. Der Rottweiler gilt als Aushängeschild der Stadt.

© dpa‍-infocom, dpa:250131‍-930‍-361064/1

Schlagworte: Ottmar Hörl, Christian Ruf
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