Account/Login

Nostalgie zum an die Wand hängen

Zum zwölften Mal bringt der Verein für Heimatgeschichte Gundelfingen und Wildtal einen Kalender mit historischen Fotos heraus. Der A3-Kalender für das Jahr 2025 ist ab sofort erhältlich – und zeigt Gundelfingen, wie es früher war.  

Wir benötigen Ihre Zustimmung um BotTalk anzuzeigen

Unter Umständen sammelt BotTalk personenbezogene Daten für eigene Zwecke und verarbeitet diese in einem Land mit nach EU-Standards nicht ausreichenden Datenschutzniveau.

Durch Klick auf "Akzeptieren" geben Sie Ihre Einwilligung für die Datenübermittlung, die Sie jederzeit über Cookie-Einstellungen widerrufen können.

Akzeptieren
Mehr Informationen
Die Raiffeisenbank Gundelfingen im Jah... neuen Kalender des Geschichtsvereins.  | Foto: Andrea Steinhart
Die Raiffeisenbank Gundelfingen im Jahr 1992 ziert das Titelbild des neuen Kalender des Geschichtsvereins. Foto: Andrea Steinhart
Die Raiffeisenbank in der Gundelfinger Ortsmitte ist so imposant wie das gegenüberliegende Rathaus. Das war nicht von Anfang an so: Zuerst war die Bank in einem Gemeindehaus untergebracht. Später wurde ein Neubau am heutigen Standort, an der Wildtalstraße, gebaut.

Dieses Haus ziert nun als Titelbild den neu herausgebrachten Kalender des Heimatvereins Gundelfingen. Links, hinter dem Platanenplatz, sieht man noch die Volksbankfiliale und die Post – dort steht heute ein großes neues Wohnhaus. "Das Bild wurde 1992 aufgenommen – so sah das noch bis vor einigen Jahren an der Wildtalstraße aus, das soll nicht vergessen werden", sagte Hartwig Brutzer vom Geschichtsverein bei der Präsentation des Kalenders.

Die meisten der 13 historischen Bildmotive sind älter und zeigen Gebäude, die es schon lange nicht mehr gibt, Straßen, die inzwischen ganz anders aussehen und Blickwinkel, die heute nicht mehr gegeben sind. Das mache den Reiz des Fotokalender aus. "Mit den Kalenderbildern wollen wir zeigen, wie Gundelfingen einmal war."

Das Mai-Kalenderbild hat der im Dorf geschätzte Journalist Rolf Meyer 1986 gemacht. Es zeigt die alte Schule in der Kirchstraße – in der heute Geflüchtete wohnen. Neben der Schule stand damals noch das Toilettenhäuschen. Die alte Schule war das zweite Schulgebäude in Gundelfingen, das erste Schulhaus wurde um 1750 neben dem Aufgang zur evangelischen Kirche errichtet und war schnell zu klein. Deshalb wurde 1848 ein neues Schulhaus erbaut, für dessen Bau die Gemeinde fast die Gesamtsumme von 7000 Gulden als Schulden aufnehmen musste. 1853 wurden bereits 148 Kinder dort unterrichtet. In diesem Haus unterrichtete und lebte ab 1905 auch Jakob Bossert. Er verfasste die erste Gundelfinger Chronik. Der Bossert-Garten in der Ortsmitte verdankt ihm seinen Namen. 1957 zogen die Schülerinnen und Schüler und ihre Lehrkräfte in die neue Schule Auf der Höhe um.

Fast ganz vergessen ist heute der Pfennigbach, der sich früher mitten durch das Dorf schlängelte. Sein Wasser sammelte sich am Platz des heutigen Stadions in einem kleinen Weiher. Das Kalenderbild Juli 2025 zeigt Gundelfinger Bürger, die dort angeln – es gab viele Karpfen in dem Teich. Aus dem Weiher floss das Wasser in den Brandweiher, der auf dem Gelände des heutigen Parkplatzes lag. Aus diesem Weiher heraus folgte der Pfennigbach dem natürlichen Gefälle und mündete nach seinem Gang durch das Dorf im Mühlbach. Das Wasser des Weihers war klar und neben den Fischen gab es vor allem viele Frösche. Junge Leute haben gelegentlich sogar im Brandweiher gebadet. Kamen sie dabei allerdings mit den Füßen auf den Grund, wirbelte sofort der Lehm hoch, und das Wasser wurde eine trübe Brühe. Der Weiher, aber auch der Pfennigbach selbst, waren ein vorzügliches Spielgelände für die Kinder des Dorfes. War der Weiher gefroren, wurde auf dem Eis gespielt, später wurde auch Schlittschuh gelaufen.

Weitere Bilder im Fotokalender zeigen etwa das Gasthaus Sonne um 1949, einen Familienausflug mit dem Pferdeschlitten um 1930 und einen Fasnetumzug der Fässlistemmer um 1967. Die Bilder wurden von einem Team des Heimatvereins ausgesucht. "Wir haben mittlerweile ein Archiv von 4.700 interessanten Bildern – da ist die Auswahl etwas mühsam", sagte Brutzer.

Gedruckt wurde der Kalender 150 Mal. 30 Stück hat die Gemeindeverwaltung bereits gekauft. Das Werk kostet 19,90 Euro und ist im Schreibwarengeschäft Tintenklecks auf dem Sonne-Platz in Gundelfingen erhältlich. Außerdem will der Verein für Heimatgeschichte den Kalender an Markttagen und auf dem Weihnachtsmarkt anbieten.

Ressort: Gundelfingen

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Fr, 25. Oktober 2024: PDF-Version herunterladen

Artikel verlinken

Wenn Sie auf diesen Artikel von badische-zeitung.de verlinken möchten, können Sie einfach und kostenlos folgenden HTML-Code in Ihre Internetseite einbinden:

© 2024 Badische Zeitung. Keine Gewähr für die Richtigkeit der Angaben.
Bitte beachten Sie auch folgende Nutzungshinweise, die Datenschutzerklärung und das Impressum.

Kommentare

Liebe Leserinnen und Leser,
die Kommentarfunktion ist aktuell geschlossen, es können keine neuen Kommentare veröffentlicht werden.

Öffnungszeiten der Kommentarfunktion:
Montag bis Sonntag 6:00 Uhr - 00:00 Uhr


Weitere Artikel