Neuester "Daily Horror" aus dem "Strebergarten"
SCHÜLERZEITUNGEN 2: Die besten Artikel verkaufen sich nicht, wenn die Schulpostille keinen guten Titel hat - aber was ist gut?.
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Nahe liegend ist es, den Titel der Zeitung in Zusammenhang mit dem Schulnamen zu bringen - wie zum Beispiel "BackGround", das seit Dezember neu geschaffene Schulmagazin des Berthold Gymnasiums in Freiburg. Mit etwas Spitzfindigkeit stellt man fest, dass die Anfangsbuchstaben vom Zeitungs- und Schulnamen dieselben sind. Außerdem ist dieser Titel auch noch bedeutungsvoll, denn "BackGround", zu deutsch Hintergrund, steht auch für Insider-Informationen. Die frühere Zeitung am BG hieß übrigens "Carpe Diem" ("Ergreife den Tag") - als Anspielung auf die humanistische Ausrichtung der Schule und als gebildete Aufforderung an die Leserschaft, die drögen Schultage nicht ungenutzt verstreichen zu lassen.
Die Zeitung "Keplerturm" hat im Gedenken an das schöne alte Keplergymnasium seinen Namen erhalten. Die alte Schule wurde nämlich abgerissen und nur der Turm ist stehen geblieben. Die Schülerzeitschrift "Keplerturm" ist nun die letzte Erinnerung an die ehemalige Behausung des Gymnasiums, das längst in einen Neubau ins Rieselfeld umgesiedelt wurde.
Das Faust-Gymnasium in der Faust-Stadt Staufen hat eine Schülerzeitung, die ganz simpel "Faust" heißt. Gemeint ist allerdings nicht die geballte Hand, sondern das Literaturstück des guten Goethe. Also weshalb nicht auch ihm zu Ehren eine Schülerzeitung? Nicht nur Schulen aus unserem Umkreis hatten die Erleuchtung, ihren Zeitungstitel mit dem der Schule zu verknüpfen. Beispielsweise nannte das Regental-Gymnasium sein Schülerblättle "Der Regenwurm", das Magazin des Helene-Lange-Gymnasiums in Fürth heißt "Helga".
Aber nicht nur über den Schulnamen können sich Titelideen entwickeln. Auch über den Nachnamen der Direktoren. Bestes Beispiel dafür ist die Schülerzeitung in Gundelfingen: Diese hat ihren Titel aus dem Nachnamen ihres Rektors (Fischer) und Co-Rektors (Menn) zusammengesetzt. Das Resultat ist beeindruckend, die Zeitung heißt: "Fischer Menn's Friend". Auch das Kreis-Gymnasium in Bad Krozingen setzte den Namen des Rektors (Schad) an die Spitze ihrer Zeitung. Mit "Schadstoff" versuchten die Redakteure der Zeitung endlich einen Namen zu geben, der bei den Schülern Eindruck hinterlässt. Leider vergeblich, "Schadstoff" kam nicht gut an. Inzwischen wird krampfhaft nach einem neuen Namen gesucht.
Manchmal muss der Rektor seinen Namen für die Zeitung hergeben.
Das Freiburger Gymnasium St. Ursula hat auch Probleme, einen geeigneten Namen zu finden. Früher hieß die Zeitung "Guckloch", konnte sich aber mit diesem Titel nicht halten. Sie wurde umgetauft in "Daily Horror", dann jedoch schlief sie ein. Nun soll das Schülerblatt wieder neu aufgezogen werden, allerdings unter altem Namen. Die Redaktion wartet noch auf eine geniale Eingebung für einen neuen Titel.
Fast genauso schnell wie ihr Namenspatron aus der Asche entstieg, ist die Schülerzeitung "Phoenix" des Theodor-Heuss-Gymnasiums von der Bildschirmfläche verschwunden. Jetzt ist sie ein Relikt aus vergangener Zeit.
In ganz Deutschland quälen sich Redaktionsmitglieder damit, den einzig treffenden Namen für ihre Schulzeitung ausfindig zu machen. Es entspringen Geistesfunken wie: "Nullacht Fuffzehn", "Hakuna Matata" (Lebensphilosophie eines Warzenschweins im Film König der Löwen) oder einfach nur [Zensiert). Der Titel ist ausschlaggebend, denn er muss die Jugendlichen ansprechen und mit ihm muss man sich identifizieren oder etwas verbinden können.
Wenn aber ein Gedankenblitz eingeschlagen hat, sind die Ergebnisse nicht selten erstaunlich. Eine kleine Kostprobe liefert zum Beispiel das Immanuel-Kant-Gymnasium in Teltow: Es nannte seine Schülerzeitung "ProvoKant". Das Einstein-Gymnasium Neuenhagen entschied sich für "Strebergarten" und das Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium in Eppelheim nannte sich Bon's Eye. Der Kreativität sind eben keine Grenzen gesetzt!
Sarah-Lisa Witter
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