Kommunale Entwicklung
Höchenschwand blickt auf 50 bewegte Jahre zurück
Beim Neujahrsempfang in Höchenschwand haben Bürgermeister Stiegeler und seine Vorgänger über 50 Jahre Gemeindeentwicklung gesprochen. Ehrenmedaillen wurden an verdiente Bürger verliehen.
Di, 14. Jan 2025, 21:00 Uhr
Höchenschwand
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Am 1. Oktober 2024 konnte die Gemeinde Höchenschwand auf 50 Jahre ihres Bestehens zurückblicken. Nachdem es viele Jahrzehnte aufwärts ging, hatte die Kurkrise in den 1990er-Jahren Auswirkungen auf die Entwicklung des Ortes. Der Gemeinde gelang es gegenzusteuern, sodass wieder eine positive Stimmung im Ort festzustellen war und ist. Bürgermeister Sebastian Stiegeler nutzte den Neujahrsempfang, um bei einer Podiumsdiskussion mit seinen Vorgängern zurückzublicken.
So berichtete Werner Rautenberg, Bürgermeister von 1979 bis 2003, von seinen Hausbesuchen und Gesprächen seiner ersten Kandidatur. Damals habe man die Trennung zwischen den Ortsteilen des sogenannten "Unterberges" und der Hauptgemeinde hautnah gespürt. Die Stimmung im Ort sei angespannt gewesen. Ein großes Thema im Gemeinderat war der Bau des Haus des Gastes, denn die Baukosten hätten sich auf acht Millionen D-Mark verdoppelt. "Dies war für so eine kleine Gemeinde wie Höchenschwand eine Katastrophe", so Rautenberg. Die Arbeit im Gemeinderat sei aber nur am Anfang schwierig gewesen. Man müsse bedenken, dass es jahrhundertelang eine Trennung zwischen dem Hauptort, er gehörte zum "Zwing und Bann" des Klosters St. Blasien und den Ortsteilen gegeben habe, die zur Grafschaft Hauenstein gehört hatten. In seiner Amtszeit habe er stetig daran gearbeitet, die Ortsteile zusammenzuführen und den Dorffrieden herzustellen. Dies sei ihm auch gelungen.
Ein weiteres Thema sei die Kurkrise in den 1990er-Jahren gewesen, in deren Folge die Übernachtungszahlen von 400.000 auf 300.000 eingebrochen seien und viele Bürger ihren Arbeitsplatz verloren hätten. In diesem Zusammenhang lobte Werner Rautenberg das Engagement des damaligen Baden-Württembergischen Wirtschaftsministers Rudolf Eberle, der sich vor Ort ein Bild gemacht hatte und innerhalb eines Jahres dafür sorgte, dass eine notwendige Brücke über die Bundesstraße 500 und eine Abbiegespur ins Natursportzentrum gebaut wurde.
Stefan Dorfmeister, Bürgermeister von 2003 bis 2019, berichtete von lebhaften Diskussionen im Gemeinderat. Es sei wichtig gewesen, dass die Gemeinde nicht in die Ortsteile und den Hauptort zerfalle. Auch für ihn sei deshalb wichtig gewesen, den Dorffrieden zu erhalten. Wichtigstes Thema war, Wege aus der Kurkrise zu finden. Unter Mithilfe engagierter Bürger sei das Konzept "Höchenschwand 2010" entwickelt worden. Dazu zählten unter anderem der Verkauf des Schwimmbades an einen Förderverein, der bis heute erfolgreich das Bad betreibe. Über die Aktivitäten der Vereine wurde der Strohskulpturen-Wettbewerb weiterentwickelt, der zu einem Aushängeschild der Gemeinde wurde. Er könne bestätigen, dass die Dorfgemeinschaft funktioniere. Dorfmeister lobte in diesem Zusammenhang auch das Engagement von Pfarrer Ivan Hoyanic.
Mit Blick in die Zukunft kritisierten beide Bürgermeister, dass das Land heute durch einen Wust an Vorschriften gehemmt werde. Der Bund erlasse Gesetze, die Umsetzung falle in die Zuständigkeiten der Kommunen. Die dafür notwendigen Finanzmittel würden nicht zur Verfügung gestellt.
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