Möglichst keinen Rauch einatmen

Beim Besuch der Feuerwehr in der Grundschule Atzenbach lernen die Kinder eine Menge über richtiges Verhalten bei einem Brand.  

  • Shimon Cechmanek, Corinna Kiefer, Jule Kupper, Eva Röhrig, Lea Rümmele, Fabian Srock, Klasse 4, Gerhard-Jung-Schule, Zell im Wiesental & Außenstelle Atzenbach

  • Fr, 25. Nov 2016
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Jan und Andreas Muckenhirn zeigen den ...wichtige Geräte im Feuerwehrfahrzeug.   | Foto: Almut Weber-Kapp
Jan und Andreas Muckenhirn zeigen den Kindern wichtige Geräte im Feuerwehrfahrzeug. Foto: Almut Weber-Kapp

Am 7. Oktober bekamen die dritte und vierte Klasse der Grundschule in Atzenbach Besuch von der Freiwilligen Feuerwehr. Das Gerätehaus und die Garage für das Löschfahrzeug sind genau neben unserer Schule. Wir waren daher besonders neugierig, mehr über die Arbeit der Feuerwehr zu erfahren.

Andreas Muckenhirn und sein Sohn Jan nahmen sich auch richtig viel Zeit und waren von 8.30 Uhr bis 12 Uhr bei uns. Zuerst erklärte uns Andreas Muckenhirn, dass die Feuerwehr in Atzenbach eine von sechs Abteilungen der Freiwilligen Feuerwehr Zell im Wiesental ist. Weitere Abteilungen sind Pfaffenberg, Riedichen, Mambach, Adelsberg und Gresgen.

Danach erzählte Jan Muckenhirn von der Jugendfeuerwehr in Atzenbach, bei der wir mitmachen dürfen, wenn wir zehn Jahre alt sind. Momentan sind nur acht Kinder und Jugendliche dabei, die sich 14-tägig mittwochs treffen. Es wäre toll, wenn neue Mädchen oder Jungs dazukommen würden. Die Jugendfeuerwehr macht Übungen zum Spritzen mit dem Schlauch, zum Pumpen und zum Abriegeln der Straße. Spiel und Spaß sind dabei immer wichtig. Es gibt Ferienlager und vor den Sommerferien eine große Wasserschlacht mit vier Strahlrohren.

Anschließend erfuhren wir einiges über die Fahrzeuge der Freiwilligen Feuerwehr Zell. Es gibt zwei Löschfahrzeuge, das HLF für 2400 Liter und das LF 16/12 für 1600 Liter Wasser, einen Mannschaftstransportwagen (MTW), einen Gerätewagen Logistik (GWL), einen Einsatzleitwagen (ELW), in dem der Einsatzleiter sitzt, der den Einsatz leitet. Außerdem gibt es ein Drehleiterfahrzeug mit Korb. Die Drehleiter ist 30 Meter lang. Die Feuerwehr kann damit auf einer Höhe von 23 Metern arbeiten.

Jan Muckenhirn wollte uns gerade die Kleidung der Feuerwehr vorstellen, als plötzlich der Lehrer der zweiten Klasse, Björn Tscharntke, hereinkam und sagte, dass auf dem Dach der Schule Rauch ist. Wir hatten zuvor schon geübt, wie wir uns bei Feueralarm aufstellen sollten. Und so gingen die vier Klassen nacheinander auf den Schulhof und stellten sich paarweise auf. Die Lehrerinnen und Lehrer kontrollierten, ob alle Schüler und Schülerinnen da waren.

Luca aus der vierten Klasse fehlte. Wir informierten gleich die Feuerwehr, die ja schon da war. Andreas Muckenhirn sagte, dass es nur eine Feueralarmübung sei, und er Luca heimlich aus der Reihe genommen habe. Er wollte sehen, ob wir es merken, wenn jemand fehlt. Er lobte uns, dass wir uns alle ruhig verhalten hatten, und das Räumen der Schule so gut geklappt hat. Beim nächsten Mal müssen wir aber die Türen unserer Klassenzimmer noch zumachen, damit das Feuer sich im Ernstfall nicht so schnell ausbreiten kann. Alle waren froh, dass es nur eine Übung war.

Der Hitzeanzug hält dem Feuer 30 Minuten lang stand

Nun hatten wir uns aber erst einmal eine Pause verdient. Nachdem sich alle gestärkt und ausgetobt hatten, ging es für die Dritt- und Viertklässler im Klassenzimmer weiter. Jan Muckenhirn zog sich nach und nach seine Feuerwehrsachen an. Die Kleidung besteht aus einer Feuerwehrhose und einer Feuerwehrjacke mit Reflektorstreifen, die zum Teil feuerfest sind. Es gibt Sicherheitsstiefel und einen Feuerwehrhelm mit Gesichts- und Nackenschutz. Am Helm sind eine Lampe und ein Holzkeil befestigt. Den Keil braucht der Feuerwehrmann, um eine Tür aufzuhalten. So kann der Schlauch nicht einklemmen, und der Rückweg ist für die Feuerwehrleute in einem brennenden Haus immer offen. Wichtig sind auch die feuerfesten Handschuhe und der Sicherheitsgürtel mit einem Seil, mit dem man sich im Notfall abseilen kann.

Je nach Einsatz brauchen die Feuerwehrmänner oder -frauen dann noch zusätzliche Kleidung. Es gibt den Hitzeanzug, der 30 Minuten lang feuerfest ist, einen Strahlenschutzanzug und den Chemieschutzanzug. Außerdem ist der Atemschutz wichtig. Jan zog also das Atemschutzgerät mit Sauerstoffflasche und den Chemieanzug an, der überall dicht sein muss. Die Stiefel, die am Anzug befestigt sind, haben immer die Schuhgröße 45.

So "verkleidet" zeigte uns Jan, wie er mit dem Funkgerät Kommandos vom Gruppenführer entgegennimmt. Andreas Muckenhirn gab ein Kommando, das Jan wiederholen musste. Das Wiederholen der Sätze ist wichtig, damit der Gruppenführer sieht, dass die Feuerwehrleute alles richtig verstanden haben. Jetzt hatten wir aber doch Mitleid mit Jan, der in seinem Anzug sehr schwitzte. Er durfte sich wieder ausziehen.

Um ein Atemschutzgerät benutzen zu dürfen, braucht man eine längere Ausbildung. Zuerst macht man die Grundausbildung, dann den Sprechfunkerlehrgang. Wichtig ist auch, dass der Arzt eine gründliche Untersuchung macht. Erst dann darf man die Atemschutzausbildung machen.

Wir sprachen anschließend darüber, wie wir uns im Brandfall verhalten sollen. Gut ist, dass wir in der Schule Rauchmelder haben, die uns rechtzeitig bei Rauch durch lautes Piepsen warnen. Wichtig ist, Rauch nicht einzuatmen. Nach drei bis vier Atemzügen kann man bewusstlos sein. In einem verrauchten Zimmer soll man auf dem Boden kriechen. Die Telefonnummer für den Notruf ist: 112. Beim Notruf muss man die W-Fragen beachten: Was ist passiert? Wo ist es passiert? Wie viele Personen sind betroffen? Danach ist es wichtig, Rückfragen abzuwarten und nicht gleich wieder aufzulegen.

Nachdem wir Dritt- und Viertklässler nun lange gut zugehört hatten, durften wir noch das Feuerwehrlöschfahrzeug der Freiwilligen Feuerwehr auf unserem Schulhof anschauen. Das Feuerwehrauto hat insgesamt neun Sitze, vorne zwei und hinten sieben. Es gibt vier Atemschutzgeräte, eine Feuerwehraxt, mehrere Schlauchpakete und viele weitere wichtige Geräte. Auf dem Dach ist eine vierteilige Steckleiter befestigt. Das war ein ganz besonderer Schultag!

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