Mobbing – geht’s noch?!
Die verschiedensten Arten von Mobbing begegnen uns im Alltag, in der Schule, bei der Arbeit oder auch im Internet. Jeder Mensch hat Mobbing schon mal erlebt, doch die wenigsten haben eingegriffen. So war es auch bei Dirk F.
Lisa San Martin Hörig, Klasse 8 a & Goethe-Gymnasium Freiburg
Do, 24. Nov 2011, 10:01 Uhr
Schülertexte
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An diesem Punkt wurde Dirk F. auf einmal still. "Bis heute nimmt mich das ganze mit. Ich kann mich noch ziemlich gut an eine Eskalation von einer Situation zurück erinnern: Es war nach Sport, ein paar Jungs wollten sich einen Scherz mit mir erlauben und sperrten mich in dem Geräteschuppen ein. Ich schrie so laut ich konnte nach Hilfe, dennoch blieben meine Hilferufe erfolglos."
Nach ein paar Stunden wurde die Tür aufgemacht – von seinem Lehrer und den Tätern. "Als ich ihre Gesichter sah war ich wutentbrannt und rannte ihnen mit einer Balkenstange hinterher. Ehe ich mich versah hatte mein Lehrer mich zur Direktorin geschickt, die darauf meine Mutter angerufen hat. Meine Mutter kam und nach einem langen Gespräch wurde klar: Ich sollte in die Parallelklasse kommen."
Das blieb aber nicht lange so, weil Dirk später die Schule wechselte. Er konnte die Gesichter seiner Täter nicht Tag für Tag ertragen, selbst in seiner alten Schule in der 9. Klasse wurde er von Fünft- oder Sechstklässlern geschlagen und getreten.
Dirks Geschichte ist leider kein Einzelfall. Studien ergaben, dass jeder zehnte deutsche Schüler ein Mobbingopfer wie Dirk F. ist. Wenn man diese Zahl hochrechnet, erscheinen erschreckende Ergebnisse.
Das Wort Mobbing wird von dem Word "to mob" aus dem Englischen abgeleitet, welches soviel heißt wie jemanden angreifen, anpöbeln, über jemanden herfallen und/oder schikanieren.
Besonders unter Jugendlichen ist Cybermobbing weit verbreitet, Tatort hierfür ist das Internet. Es wird von den meisten Tätern bevorzugt, da man meistens anonym bleibt. Cypermobbing ist und bleibt eine der verletzendsten Formen des Mobbings, da sich manche Opfer nicht zur Wehr setzen können und somit stumm verzweifeln. In den extremsten Fälle haben sich Opfer das Leben genommen.
Die Täter sind sich der Konsequenzen nicht bewusst, denken nicht über sie nach oder unterschätzen sie. Die meisten Jugendlichen, darunter auch die Täter, reagieren mit Desinteresse gegenüber den Folgen und den Arten des Mobbings, weil sie denken, sie wüssten alles, es wäre langweilig oder weil es ihnen egal ist.
Dennoch ging die Zahl der Mobbingfälle in den letzten Jahren zurück, da viele die Augen geöffnet haben. Lehrer vermitteln schon in der Grundschule ein Gefühl von Zusammengehörigkeit. Durch Gruppen-, Partnerarbeit und weiteres kann und wird die jüngste Generation schon geschult, die Zeichen stehen auf positiv.
Auch bei Dirk F. "Nun kann ich wieder glücklich sein, was ich nicht zuletzt meinen jetzt besten Freunden und meiner Familie verdanke. Mein Ziel ist nun eine erfolgreiche und gute Zukunft." Doch auch das Aufklären über Mobbing liegt ihm besonders am Herzen, da er in den vergangenen Jahren gelitten hat. "Ich will, dass niemand das gleiche wie ich durchmachen muss."
Dirk F.s Leben hat sich zum Besseren gewendet, dennoch die Narben von dem Mobbing sind tief. "In manchen Momenten denke ich zurück und muss Schlucken."
(* der Name wurde von der Redaktion geändert)
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