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Mit dem Nachwuchs wird es der Kinderpflegerin nie langweilig

BZ-AUSBILDUNGSSERIE:Die 17-jährige Hannah Gotthard absolviert eine vielseitige Ausbildung als Fachkraft zur Unterstützung von Kindergärten.  

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Hannah Gotthard bei der Arbeit im Kindergarten St. Michael Foto: Eva Weise
TITISEE-NEUSTADT. "Jeden Tag passiert etwas Neues, mit Kindern wird es nie langweilig", sagt Hannah Gotthard, die eine Ausbildung zur Kinderpflegerin macht. In diesem Beruf sind Fachkräfte dringend gesucht.

Draußen, im Garten des Kindergartens St. Michael, tobt das Leben. Kinder wuseln munter umher, rufen vergnügt, spielen Verstecken und fangen einander. Mitten unter ihnen ist Hannah Gotthard und schaut nach den Kindern. "Bei dem schönen Wetter sind wir viel draußen", sagt die 17-Jährige.

Schon als Zwölfjährige ließ Hannah sich als Babysitterin engagieren und kümmert sich gerne um ihre zweijährige Halbschwester. Um ihr Geschick im Umgang mit Kindern zu nutzen, war es für sie naheliegend, einen Beruf in dieser Richtung zu wählen. Seit dem vergangenen Jahr ist sie in Ausbildung, innerhalb derer sie ein dreiwöchiges Praktikum im Neustädter Kindergarten St. Michael macht. Insgesamt 106 Kinder im Alter von eins bis sechs Jahren besuchen die sieben Gruppen der katholischen Einrichtung.

Im ersten Jahr der Ausbildung zur Kinderpflege steht die Theorie an erster Stelle. Neben Pädagogik gibt es Unterricht in Musik, Kunst, Werken und Technik, oder Biologie. Allgemeinbildung spielt bei der Erziehung eine große Rolle. Schließlich machen die Fachkräfte die Kinder mit der Tier- und Pflanzenwelt vertraut. Auf dem Stundenplan stehen auch Ernährungslehre und die Pflege von Säuglingen. Von den 24 Auszubildenden in Hannahs Klasse sind 22 weiblich. Kinderpfleger sind selten und es ist immer noch ein typischer Frauenberuf.

Gute Chancen für Berufseinsteiger

Bevor die angehenden Kinderpfleger das erste Mal mit Kindern zu tun bekommen, haben sie zwei Monate Schule hinter sich. Im folgenden zweiwöchigen Praktikum können die Auszubildenden ihr Wissen erstmalig anwenden, bevor es erneut für sechs Monate zurück auf die Schulbank geht. Im zweiten Ausbildungsjahr steht die Praxis im Vordergrund. Wie bei vielen anderen Ausbildungen auch, wird die Berufsschule in Freiburg dann nur noch zwei Tage die Woche besucht.

Nach zwei Jahren können die Absolventen zusammen mit einem Erzieher als Zweitkraft tätig sein. Die Chancen für Berufseinsteiger stehen gut. Im Osten Deutschlands gehen in den kommenden Jahren viele Erzieherinnen in Rente. "Im Westen werden wegen des Ausbaus der Kitas mehr Fachkräfte gebraucht", sagt Monika Kaiser, Leiterin der Einrichtung in Neustadt. Doch viele können von ihrem Einkommen nicht leben, befristete Verträge und Teilzeitarbeit nehmen zu. Kinderpfleger verdienen etwa 1100 Euro netto. "Man sollte teamfähig sein, Geduld haben, gut auf Kinder eingehen können, kontaktfreudig und verantwortungsbewusst sein", betont Kaiser.

Und: Ohne starke Nerven und Humor geht im Leben eines Kinderpflegers nichts, denn die Knirpse fordern heraus. In Kitas, Heimen oder Kindergärten ist der Lärmpegel beachtlich. An vielen Arbeitsstellen sind unregelmäßige Arbeitszeiten üblich. "Zwar gibt es geregelte Dienstpläne, allerdings im Schichtdienst – durch die langen Öffnungszeiten der Einrichtungen", erklärt Kaiser. Auch Probleme mit dem Rücken blieben nach dem jahrzehntelangen Sitzen auf kleinen Stühlen häufig nicht aus. Hannah ist sich trotzdem sicher, die richtige Berufsrichtung eingeschlagen zu haben. Es macht ihr großen Spaß mit den Kindern zu spielen, zu singen zu musizieren und zu basteln. Und die Ausbildung ist ein erster Baustein auf dem Weg zu ihrem eigentlichen Berufsziel. Denn die junge Frau hat noch große Pläne: Sie möchte noch Sozialarbeiterin werden. "Am liebsten würde ich später einmal mit Jugendlichen arbeiten", erklärt Hannah.

Bis dahin liegt noch ein weiter Weg vor ihr, der über Australien führen soll, wohin Hannah nach ihrem Abschluss gerne reisen würde: "Ein Jahr in Down Under wäre mein größter Traum".

Kinderpfleger/innen

Zum Berufsbild des Kinderpflegers gehört es, zu bilden, zu betreuen, zu erziehen und zu pflegen und dies entweder elternergänzend oder elternersetzend und dies vom Säugling übers (Klein-)Kind bis hin auch zu Jugendlichen. Kinderpfleger finden Beschäftigung in Kinderkrippen, Kindergärten, in Kinderheimen oder Wohnheimen für Menschen mit Behinderung, in Privathaushalten oder in Erholungs- und Ferienheimen. Die Auszubildenden erhalten während der schulischen Ausbildung keine Vergütung. Ein Hauptschulabschluss wird vorausgesetzt.

Ressort: Kreis Breisgau-Hochschwarzwald

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