Mit Corona bahnt sich das Tabu Tod den Weg in die Öffentlichkeit
Gestorben wird meist in Krankenhäusern, in Heimen. Mit dem Coronavirus tritt das Tabu Tod mehr in die Öffentlichkeit. Und doch wollen wir ihm nicht in die Augen sehen.
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Wenn es Bilder gibt, die die ganze Dramatik der Corona-Epidemie gebündelt haben, dann sind es die von den Leichentransporten im italienischen Bergamo. Man sieht, wie eine Kolonne von Militärfahrzeugen nachts in langsamem Tempo die Stadt verlässt. Was sie transportieren, sieht man nicht. Es sind die Särge der Covid-19-Opfer, dieser auch tödlichen Krankheit, der wir eine abstrakte Kennung gegeben haben, um sie irgendwie zu fassen. Weil ab Mitte März viele Menschen gleichzeitig starben, kamen die Krematorien in Bergamo mit den Verbrennungen nicht hinterher. Die Leichen mussten ...