Merkel verzichtet auf Ehrenvorsitz

Amt ist für sie nicht zeitgemäß.  

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Angela Merkel  | Foto: Danny Gohlke (dpa)
Angela Merkel Foto: Danny Gohlke (dpa)
Altkanzlerin Angela Merkel will nicht Ehrenvorsitzende der CDU werden. Merkel habe dem amtierenden Parteichef Armin Laschet mitgeteilt, dass sie die Verbundenheit mit der CDU in Zukunft in anderer Form, und nicht als Ehrenvorsitzende, zeigen möchte, teilte ihr Büro auf Anfrage mit. Laschet sagte, die ehemalige Regierungschefin sei zu der Einschätzung gekommen, dass ein solches Amt nicht mehr in die Zeit passe.

"Das ist eine Tradition von früher, die es jetzt auf der Bundesebene nicht gibt", sagte Laschet in der Sendung Frühstart von RTL/ntv. Der letzte Ehrenvorsitzende sei Helmut Kohl gewesen, "der dann vom Ehrenvorsitz zurückgetreten ist". Kohl hatte dies Anfang 2000 getan, nachdem sich die damalige Parteispitze um CDU-Chef Wolfgang Schäuble und Generalsekretärin Merkel vor dem Hintergrund der CDU-Spendenaffäre von ihm distanziert hatte.

Laut dem Spiegel nimmt Merkel auch nicht an einem Abendessen nach der geplanten Wahl von Friedrich Merz zum neuen CDU-Chef auf einem Parteitag am Samstag teil (siehe unten stehender Text). Merkel habe wie die frühere Parteichefin Annegret Kramp-Karrenbauer abgesagt, berichtete das Magazin. Merz hatte nach Angaben aus Unionskreisen alle lebenden ehemaligen CDU-Vorsitzenden eingeladen. Zugesagt hätten Laschet und Wolfgang Schäuble.

Aus dem Büro der ehemaligen Kanzlerin hieß es laut Spiegel, es gebe "terminliche Gründe" für ihre Absage. Merz habe mit der Einladung auch ein Zeichen der Versöhnung mit Merkel setzen wollen, berichtete der Spiegel weiter. Das Verhältnis beider gilt seit Jahren als zerrüttet. Merkel hatte Merz nach der Niederlage der Union bei der Bundestagswahl 2002 aus dem Amt des Fraktionsvorsitzenden gedrängt.
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