Mensch und Wolf – geht das?
Alte Märchen, neue Fakten: Ausstellung im Freiburger Waldhaus widmet sich dem Raubtier.
Markus Boetzer
Wir benötigen Ihre Zustimmung um BotTalk anzuzeigen
Unter Umständen sammelt BotTalk personenbezogene Daten für eigene Zwecke und verarbeitet diese in einem Land mit nach EU-Standards nicht ausreichenden Datenschutzniveau.
Durch Klick auf "Akzeptieren" geben Sie Ihre Einwilligung für die Datenübermittlung, die Sie jederzeit über Cookie-Einstellungen widerrufen können.
AkzeptierenMehr Informationen
Mit dieser Frage sollte man sich auseinandersetzen, da der Wolf im Jahr 2000, nachdem er lange Zeit ausgerottet war, nach Deutschland zurückgekehrt ist. In Baden-Württemberg wurde dessen Anwesenheit bislang noch nicht nachgewiesen, doch Forscher rechnen mit seiner Ankunft.
Antworten bietet die Ausstellung im Freiburger Waldhaus mit dem Titel "Und wenn der Wolf kommt? Alte Mythen und neue Erfahrungen". Diese soll zunächst für ein Jahr zu sehen sein und sowohl jüngeren als auch älteren Besuchern ohne Verklärung zeigen, wie das Zusammenleben von Mensch und Wolf im heutigen Baden-Württemberg aussehen kann. Dabei wird Aufklärungsarbeit zu einem Thema geleistet, das emotional besetzt ist – man denke an den bösen Wolf im Märchen oder Horrorfilm – und für Kontroversen sorgt.
Im ersten Ausstellungsbereich unternehmen die Besucher eine Zeitreise: Grüne, baumförmig gestaltete Texttafeln informieren darüber, wie sich das Zusammenleben zwischen Mensch und Wolf von der Jungsteinzeit an bis heute gestaltet hat. Davon, dass man dem Wolf nach dem Dreißigjährigen Krieg sprichwörtlich auf den Pelz rückte und ausrottete, zeugen ein Gewehr und ein Wolfseisen. In einem gemütlichen Armlehnensessel dürfen die Besucher Platz nehmen, um in verschiedenen Büchern zu schmökern. Natürlich taucht in jedem der Wolf auf.
Ob das durch solche Bücher oder Filme geprägte Bild vom Wolf tatsächlich zutrifft, können die Besucher im zweiten Ausstellungsbereich überprüfen. Dort stehen die Biologie und die Lebensweise des Wolfes im Mittelpunkt. Eine Station ermöglicht es, die Umgebung mit den Sinnen eines Wolfes wahrzunehmen: Sehen, Hören und Riechen; ein Perspektivwechsel mit Überraschungseffekt. Doch wie steht es um den wöchentlichen Speiseplan des Tieres? Veranschaulicht wird dieser durch einen festlich gedeckten Tisch, auf dem sich Teller mit Wurst und einem Truthahn befinden. Außerdem kann man Wolfsgeheul hören und eine Wolfshöhle sehen.
Abschließend werden die Besucher über den gegenwärtigen Umgang mit dem Wolf informiert: Monitoring und Management sorgen für die Kontrolle und Beobachtung der Wölfe. Zeigt eines der normalerweise menschenscheuen Tiere Auffälligkeiten, wird es gegebenenfalls getötet. Zu den Aufgaben zählen auch die Zusammenarbeit mit unterschiedlichen Interessengruppen sowie der Schutz des Viehs. Mit dem ausgestellten Flatterband können herkömmliche Zäune zur Abschreckung von Wölfen ergänzt werden.
Freiburg, Waldhaus, Wonnhalde, Di bis Fr, 10 bis 17 Uhr, So 14 bis 17 Uhr, Eintritt frei, Informationen unter Tel. 0761/89647710
und http://www.waldhaus-freiburg.de
Kommentare
Liebe Leserinnen und Leser,
leider können Artikel, die älter als sechs Monate sind, nicht mehr kommentiert werden.
Die Kommentarfunktion dieses Artikels ist geschlossen.
Viele Grüße von Ihrer BZ