Kaninchenzucht

Meister der Mümmelmänner: Zehnjähriger ist Spitzenzüchter

Kaninchenzüchter gibt es landauf, landab. Wenige aber sind so jung schon so erfolgreich wie Tim Behringer: Der zehnjährige Franke ist Jugendeuropameister geworden.  

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Tim mit einem Kaninchen vom Typ Deutscher Kleinwidder  | Foto: dpa
Tim mit einem Kaninchen vom Typ Deutscher Kleinwidder Foto: dpa
Die Kaninchen von Tim Behringer haben keine süßen Namen, sondern Nummern. Es stört den Zehnjährigen auch nicht, dass ab und an jemand vorbeikommt und eines der Tiere abholt. Dafür gibt es schließlich Geld. Und dass die Tiere so begehrt sind, ist vor allem eine Auszeichnung für seine Arbeit als Züchter. Die größte Auszeichnung hat Tim Behringer aus dem fränkischen Zirndorf aber vor wenigen Wochen bekommen: Bei der Europameisterschaft im französischen Metz wurde er Jugendeuropameister.

Tim wurde in die Hasen- beziehungsweise Kaninchenzucht quasi hineingeboren. "Wenn mein Opa mal im Urlaub war, musste ich mich halt immer um die Hasen kümmern", sagt er. Auch sein Vater war schon deutscher Jugendmeister, der Opa hat vom Vereinsmeister bis zum Europa-Champion alle Titel geholt. "Füttern, Wasser und Heu geben, Krallen schneiden, Stall ausmisten", zählt Tim auf. So sei er zu den Kaninchen gekommen. Von klein auf war er dabei, wenn der Opa bei seinen 60 bis 120 Kaninchen in den Ställen im Garten war.

Herbert Behringer hat den Enkel, der in direkter Nachbarschaft wohnt, "ohne Zwang" an das eigene Hobby herangeführt. "Im Winter hilft er mir immer ein bisschen mehr als im Sommer. Da wartet natürlich das Fußballspielen mit Freunden", sagt der 62-Jährige. Noch größer als seine Leidenschaft für die Kaninchen ist nämlich Tims Leidenschaft für den Zweitligisten 1. FC Nürnberg.

Derzeit wird Tim noch von seinem Opa unterstützt. Irgendwann will er die Zucht aber ganz übernehmen. Und Talent und Gespür für die Tiere hat er. Ohne Scheu öffnet er die Stalltüre und packt die Zehn-Kilogramm-Karnickel am Nacken. Gebissen worden sei er nie. "Das sind lammfromme, brave Tiere", sagt Tim. Er kann auch damit umgehen, dass nicht alle Tiere den natürlichen Tod sterben. Wenn der Opa schlachtet, ist der Enkel dabei. Das Fleisch kommt zu speziellen Anlässen in der Familie öfter mal auf den Tisch. "Ein Schwein wird auch geschlachtet", sagt Tim. "Es ist ein Kommen und Gehen."

Auch von dem Wurf der Rasse Deutsche Kleinwidder, mit dem er Europameister geworden ist, sitzt nur noch einer im Stall des Opas. Die anderen drei sind inzwischen verkauft worden. Etwa 40 Euro bringt ein ausgezeichnetes Exemplar ein. Ein handgestickter Wimpel, eine Medaille und etwas Preisgeld gab es in Metz obendrauf. Tim erreichte 388 Punkte mit seinen Tieren. "Mit so einem Ergebnis würde man beim Fußball in der Champions League spielen. Das passiert im Leben nur einmal", sagt sein Opa. Was jetzt noch kommen soll? "Alles, was ich noch nicht gewonnen habe", antwortet Tim.
Schlagworte: Tim Behringer, Herbert Behringer
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