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"Meistens fühle ich mich bei meiner Arbeit gut"

ZISCH-INTERVIEW mit einem Chirurgen II: Michael Danner erzählt, warum er im OP-Saal eine Maske trägt und wie man Arzt wird.  

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Der Screenshot zeigt  Michael Danner und Emma Rothfuß beim Interview per Handy.   | Foto: privat
Der Screenshot zeigt Michael Danner und Emma Rothfuß beim Interview per Handy. Foto: privat

Zisch-Reporterin Emma Rothfuß aus der Klasse 4a der Hebelschule in Rheinfelden-Nollingen hat den Chirurgen Michael Danner interviewt, und zwar per Videotelefonie.

Zisch: Was für ein Arzt bist du?
Danner: Ich bin Unfallchirurg am Klinikum am Steinenberg in Reutlingen. Ich kümmere mich dort um Knochenbrüche und Verletzungen und Erkrankungen an Gelenken und der Wirbelsäule.
Zisch: Warum bist du Arzt geworden?
Danner: Schon in der Schule habe ich mich für Medizin interessiert. Anschließend habe ich meinen Zivildienst als Sanitäter beim Roten Kreuz gemacht. Dort merkte ich, dass ich unbedingt Medizin studieren will.
Zisch: Wie fühlst du dich als Arzt?
Danner: Meistens fühle ich mich bei meiner Arbeit gut. Manchmal bin ich traurig und auch ein wenig enttäuscht, wenn jemand stirbt oder nicht wieder ganz gesund wird, obwohl man alles gegeben hat. Aber es gibt auch viele Momente, in denen ich glücklich und froh darüber bin, wenn wir Patienten helfen können.
Zisch: Wie lange muss man studieren, um Arzt zu werden?
Danner: Sechs Jahre. Bei der Facharztausbildung kommen dann noch einmal fünf bis sechs Jahre dazu.

Zisch: Wie lange muss ein Arzt pro Woche arbeiten?
Danner: Die normale Arbeitszeit sind 40 Stunden, mit Überstunden und Bereitschaftsdiensten sind es bei mir im Schnitt ungefähr 60 Stunden in der Woche. An ein bis zwei Wochenenden muss ich leider arbeiten.
Zisch: Wo führt man eine Operation durch?
Danner: Die finden im Operationssaal statt. Dort darf neben dem Patienten und dem OP-Team niemand rein.
Zisch: Wieso tragen Ärzte eine Maske bei der Operation?
Danner: Die Maske soll verhindern, dass Bakterien und andere Erreger an den Patienten gelangen und dort zu Infektionen führen. Deswegen tragen Ärzte auch Handschuhe und spezielle OP-Kleidung.
Zisch: Wie lange dauert eine Operation?
Danner: In der Unfallchirurgie kann es bei komplizierten Fällen oder mehreren Verletzungen fünf bis sechs Stunden dauern. Bei einem kleinen Eingriff ist es aber auch manchmal nach fünf bis zehn Minuten vorbei.
Zisch: Welche besonderen Materialien benötigt man bei einer OP?
Danner: Bei Knochenbrüchen und Skelettverletzungen kommen richtig Werkzeuge zum Einsatz, wie Bohrer, Säge, Meißel, Schraubendreher. Die Materialien, die im Körper bleiben, sind meist aus Edelstahl oder Titan.
Zisch: Wie viele Personen beteiligen sich an einer OP?
Danner: Normalerweise sind zwei bis drei Chirurgen dabei, sowie ein bis zwei OP-Schwestern. Für die Narkose gibt es einen speziellen Arzt und eine Pflegekraft, die den Patienten während der OP überwachen.
Zisch: Wie viele OPs machst du als Arzt pro Tag?
Danner: Das kommt darauf an, wie lange die OPs dauern und was ich außerhalb des OPs zu tun habe. Manchmal nur eine, manchmal aber auch sechs oder sieben Operationen am Tag.
Zisch: Hast du einen Rat für mich, wie ich Chirurgin werden kann?
Danner: Am wichtigsten ist, sich nicht von anderen oder Rückschlägen entmutigen zu lassen. Es ist ein toller und befriedigender Beruf. Natürlich hilft es, wenn man in der Schule gute Noten hat, um einen Studienplatz zu bekommen. Es gibt nicht so viele weibliche Chirurgen, was schade ist. Es wäre schön, wenn du Chirurgin werden würdest!

Ressort: Zisch-Texte

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Fr, 05. Juli 2019: PDF-Version herunterladen

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